Kongo: Neuer Ebola-Ausbruch mit offenbar bereits 20 Toten
Erst vor wenigen Tagen wurde die Ebola-Epidemie im Nordwesten des Kongos für beendet erklärt. Doch ausruhen können sich die Behörden nicht. Es sind neue Fälle der gefährlichen Krankheit aufgetaucht - am anderen Ende des Landes.
Nur eine Woche nach Ende der jüngsten Ebola-Epidemie im Kongo sind neue Fälle der gefährlichen Krankheit aufgetaucht. Von sechs analysierten Blutproben von Erkrankten aus der Region um die Stadt Beni im Nordosten des Landes sei das Virus in vier Fällen nachgewiesen worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Kinshasa am Mittwoch. Örtliche Behördenvertreter hatten demnach am Wochenende von 26 Erkrankungen eines mutmaßlichen hämorrhagischen - mit Blutungen einhergehenden - Fiebers und 20 Todesfällen berichtet.
Die Laborproben werden demnach nun weiter untersucht, um die Quelle der Erkrankungen zu eruieren. Es blieb daher zunächst unklar, ob die Krankheitsfälle mit der jüngsten Ebola-Epidemie in und nahe der rund 1500 Kilometer weiter westlich gelegenen Stadt Mbandaka zusammenhingen. Dieser Ausbruch war vergangene Woche nach 42 Tagen ohne Neuansteckungen vom Kongo und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für beendet erklärt worden.
Haben Sie Lust, jemanden kennenzulernen, der Fragen ganz anders beantwortet als Sie? Dann machen Sie mit bei „Deutschland spricht”. Mehr Infos zu der Aktion auch hier:
Erst kürzlich war Ebola im Nordwesten des Landes ausgebrochen
Das Land müsse sich nun einer neuen Ebola-Epidemie stellen, der zehnten in Kongos jüngster Geschichte, teile Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga mit. Man werde jegliche Maßnahmen ergreifen, um diesen neuen Ausbruch schnell einzudämmen. Zwölf Experten werden demnach bereits am Donnerstag in Beni eintreffen.
In der kürzlich für beendet erklärten Epidemie im Nordwesten gab es insgesamt 54 Ebola-Verdachtsfälle, 33 Menschen starben. In 38 Fällen wurde das Virus nachgewiesen. Dies war der erste Ausbruch im Kongo, bei dem die Krankheit in einer Stadt festgestellt wurde. Da Mbandaka mit rund 1,2 Millionen Einwohnern durch einen Fluss, Straßen und einem Flughafen mit anderen Orten vernetzt ist, war die Sorge groß, dass sich das Virus ausbreiten könnte.
Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer verheerenden Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11 000 Menschen. (dpa)