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Wölfe haben nahe der ostsächsischen Ortschaft Förstgen eine Schafherde angegriffen und dabei mehrere Dutzend Tiere gerissen.
© dpa/Benno Bilk

Oberlausitz in Sachsen: Dutzende Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen

In der Oberlausitz wurden 40 tote Schafe und Ziegen gefunden. Mitarbeiter der Naturschutzstation hatten wegrennende Wölfe beobachtet.

In der Oberlausitz haben Wölfe mehrere Dutzend Schafe und Ziegen gerissen. Bislang seien etwa 40 tote Tiere gefunden worden, sagte die Geschäftsführerin der Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“ in Mücka (Landkreis Görlitz), Antje Hertweck, dem Evangelischen Pressedienst am Dienstag. Mehr als 80 weitere Tiere würden vermisst. Mitarbeiter der Naturschutzstation hatten demnach am frühen Morgen mindestens vier wegrennende Wölfe beobachtet

Der Angriff erfolgte den Angaben zufolge auf eine Herde mit 139 trächtigen Mutterschafen und vier Zuchtböcken. Zwei der männliche Tiere seien bereits tot aufgefunden worden. Die Herde sei mit einem Elektrozaun gesichert gewesen, sagte Hertweck. Sie gehe davon aus, dass die Tiere bei dem Angriff in Panik geraten seien, den Zaun niedergetrampelt hätten und in alle Richtungen geflohen seien. Es sei kaum möglich, das gesamte Gebiet innerhalb eines Tages abzusuchen, sagte Hertweck.

Die Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“ wurde 1991 gegründet. Ihr Ziel ist es, durch verschiedene Maßnahmen den Naturschutz und die Umweltbildung in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu fördern. Dazu hält die Station unter anderem 550 Schafe und Ziegen.

Wölfe sind seit knapp 20 Jahren wieder dauerhaft in Deutschland heimisch. Sie sind streng geschützt. In Sachsen leben aktuell 17 Rudel und vier Wolfspaare. Ein Rudel besteht im Durchschnitt aus fünf bis zehn Wölfen. Seit einigen Jahren beklagen Landwirte vermehrt Angriffe auf Nutztiere. Zudem wurden im Freistaat nach Angaben des Kontaktbüros „Wölfe in Sachsen“ seit 2009 acht Wölfe illegal abgeschossen. (epd)

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