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Pferd oder nicht Pferd? Das ist hier die Frage.
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Immer mehr Firmen in Skandal verwickelt: Die verschlungenen Wege des Pferdefleisches

Der Pferdefleisch-Skandal breitet sich weiter in Europa aus. Immer neue Firmennamen tauchen im Zusammenhang mit den Fleisch-Tricksereien auf. Es handelt sich um ein ganzes Netz aus Produzenten, Lieferanten und Händlern.

In den europaweiten Pferdefleisch-Skandal sind mehr Firmen verwickelt als bislang bekannt. Nach und nach kommt Licht in das Netz aus Produzenten, Lieferanten und Händlern von Fertigprodukten, in dem nach ersten Erkenntnissen nicht deklariertes Pferdefleisch verarbeitet wurde. In vielen Ländern suchen Kontrolleure nach verdächtigen Lebensmitteln, die Ermittlungen gegen mutmaßliche Betrüger laufen. Politiker fordern schärfere Kontrollen und Strafen im Kampf gegen Tricksereien mit Fleisch.

Das am Freitag vom Discounter Lidl aus den Regalen entfernte Nudelgericht „Tortelloni Rindfleisch“ stammt entgegen ersten Angaben österreichischer Behörden nicht aus Stuttgart. In der Alpenrepublik war zuvor ein nicht deklarierter Anteil Pferdefleisch in Ware mit dieser Bezeichnung gefunden worden. Wie ein Lidl-Sprecher am Samstag mitteilte, fertigt die Hilcona AG das Produkt in Schaan, im Fürstentum Liechtenstein. „Die Rohware dafür stammt von Vossko aus Ostbevern (Nordrhein-Westfalen) oder dem Schweizer Hersteller Suttero aus Gossau“, sagte er.

Bei einer von zwei genommenen Proben war nach Informationen des österreichischen Gesundheitsministeriums Pferdefleisch in der Lidl-Ware „Tortelloni Rindfleisch“ nachweisbar. Die Behörden hatten zunächst erklärt, das Gericht sei von der in Stuttgart ansässigen Gusto GmbH produziert worden. Zum Schutz von Verbrauchern will Frankreich rasch eine freiwillige Kennzeichnung von Fleisch erreichen, wie Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll der Zeitung „20 Minutes“ sagte. In Frankreich ist das Unternehmen Spanghero schwer belastet. Es soll für falsch deklarierte Lieferungen verantwortlich sein. Das Unternehmen weist das zurück.

Nach Ermittlungen hat Spanghero aber wissentlich solches Fleisch etwa an den Hersteller Comigel verkauft. Dort wurde es verarbeitet und auch nach Deutschland geliefert. Insgesamt soll Comigel rund 4,5 Millionen Fertiggerichte mit falsch deklariertem Fleisch von Spanghero hergestellt haben, die an mindestens 28 Unternehmen in 13 europäischen Ländern verkauft wurden. Von einer verdächtigen Lasagne sind rund 179 000 Packungen nach Deutschland geliefert worden. Dies gehe aus einer EU-Information hervor, sagte ein Sprecher des Bundesverbraucherschutzministeriums am Samstag in Berlin. (dpa)

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