Konzert aus dem All: Die Sängerin Sarah Brightman fliegt zur ISS
Die britische Sopranistin Sarah Brightman trainiert für ihre Reise zur Weltraumstation ISS Sie will sich ihren lange gehegten Mädchentraum erfüllen – unklar ist aber, wer ihr das finanziert.
Als sich die Sängerin Sarah Brightman im Juli 2012 von der Nasa in Houston auf Raumfahrttauglichkeit überprüfen ließ, waren die Ärzte erstaunt. „Der Doktor sagte ‚unglaublich. Sogar beim Gehirnscan sind die Ergebnisse perfekt’“. Brightman glaubt, dass es möglicherweise damit zu tun hat, dass sie schon als Achtjährige auf Raumfahrt programmiert war. Auf dem flimmernden Familienfernseher der Brightmans in Berkhamsted erlebte sie die erste Mondlandung, „und etwas flippte in mir“.
Am Dienstag unterbrach Brightman das Astronautentraining im Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum bei Moskau, wo sie für einen Raumflug zur Internationalen Raumstation ISS als Weltraumtouristin Russisch und in Zentrifugen Kräfte aushalten lernt, und erläuterte alles. Damals habe sie kapiert, was man tun müsse, um voranzukommen: „Nicht in Schubladen denken“. Womit auch ihr musikalisches Metier beschrieben ist. Brightman ist „Crossover Künstlerin“ und in allen Sprachen, allen Genres, von Disco bis Oper zu Hause. Wenn ihr der Sinn danach steht, beharrt die Sopranistin sogar darauf, dass sie Tänzerin von Beruf ist.
Luft- und Raumfahrt war Familienhobby. Ihr Vater hatte einen Segelflugschein, ein Onkel ist Hubschrauberpilot. „In der Luft zu sein, ist für mich ganz natürlich.“ Kein Wunder, dass ihre Karriere 1978 mit dem Disco-Hit „I lost my heart to a starship trooper“ begann, als sie bei den „Hot Gossips“ die Oberstimme sang. Was alles beweisen soll, dass Brightman wirklich von Weltraumleidenschaft gepackt ist und das mit Publicity überhaupt nichts zu tun hat. „Wirklich erklären kann ich es nicht. Es ist etwas ganz Starkes in mir.“
Sie ist ein Superstar in den USA und in China, ihre britische Heimat ist nicht so begeistert
Die 54-Jährige ist ein Superstar in den USA und offenbar auch in China, mit weltweit 30 Millionen verkauften Platten – die jüngste heißt „Dream Chaser“ und steht als Motto über der Weltraummission. In Deutschland kamen Millionen ins Schwärmen, als die mädchenhafte Sängerin mit dem schwarzen Haarschopf 1996 mit „Time to Say Goodbye“ im Duett mit dem blinden Sänger Andrea Bocelli die Hitparaden stürmte. Nur ihre eigenen Landsleute zeigen ihr konstant die kalte Schulter. Briten fällt zu Sarah Brightman nur deren Frühzeit als tanzende Mieze im Musical „Cats“ ein, dann wurde sie Frau des Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber. Spätestens in der Epoche, als Brightman Star von Webbers „Phantom in der Oper“ war, reißt bei den Briten der Film. Bestand sie deshalb darauf, ihre Weltraumpressekonferenz in London zu geben?
Jedenfalls wird sich Brightman aus dem Weltraum bemerkbar machen – mit dem ersten live aus dem All übertragenen Konzert eines professionellen Künstlers. Das ist eine wichtige Unterscheidung. Als Laie ist ihr ja der kanadische Weltraumpilot Chris Hadfield mit einer Rezitation von David Bowies „Space Oddity“ zuvorgekommen. Brightman strebt höher. Aus dem All will sie sich mit einem Chor oder einem Orchester verbinden lassen, „wir arbeiten noch an den Details“. Gebraucht werde ein Song, der schön ist, mit einer einfachen Botschaft „und nicht so kompliziert zum Singen“. Erst gegen Ende des zehntägigen Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation soll das Konzert stattfinden, wenn die Sängerin voll akklimatisiert ist. „Denn im All zu singen, ist völlig anders, als hier unten zu singen.“ Zum Glück, lässt sie durchblicken, stellt Ex-Ehemann Webber seine genialen Einfälle zur Verfügung und hat auch schon „die allerschönste Melodie“ gefunden.
Unbeantwortet bleibt weiter die Frage, wer für den Flug bezahlt. Immerhin kostet das Ticket 45 Millionen Euro. Ex-Ehemann Webbers und Brightmans eigene Millionen dürften auch nicht reichen – die „Sunday Times“ schätzte ihr Vermögen vor ein paar Jahren auf 43 Millionen Euro. Die „Daily Mail“ glaubt, dass Chinesen die wichtigsten Geldgeber sind. 2013, nach einer Konzertreise in China, unterzeichnete Brightman einen Vertrag mit dem chinesischen Reignwood Konzern, der in der Lifestyle Branche aktiv ist, Grundbesitz in London hat und in China „Red Bull“ vertreibt.
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