Roter Planet: „Curiosity“ sendet erstes Panorama-Bild in Farbe
Der Marsrover „Curiosity“ hat sein erstes farbiges Panorama-Foto geschickt - und der Rote Planet sieht plötzlich viel bunter aus. Nasa-Wissenschaftler sind fasziniert und bereiten den Rover weiter auf seine Erkundungen vor.
Der Marsrover „Curiosity“ hat sein erstes farbiges Panorama-Foto zur Erde geschickt und damit Experten begeistert. „Mein erster Eindruck ist, dass es an dieser Stelle viel mehr unterschiedliche Farben gibt als an anderen Orten auf dem Mars“, sagte Mike Malin, der mit seinem Unternehmen Kameras für die Marsmission konstruiert hat, bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag (Ortszeit) im kalifornischen
Pasadena.
Auf dem aus 130 Einzelfotos zusammengesetzten Bild ist im Vordergrund eine flache, im Hintergrund eine hügelige Landschaft zu erkennen, die zwischen rot, braun, schwarz und dunkelblau changiert. Zudem ist Dunst zu erkennen. Wahrscheinlich handele es sich um Sanddünen und verschiedene Formen und Arten von Sand und Gestein, sagte Malin. Die Farben entsprächen allerdings aus technischen Gründen nicht genau den echten Farben auf dem Mars. Auch sagten sie nichts über die Zusammensetzung des Gesteins aus. „Sie geben uns aber einen Hinweis darauf, dass das Gestein verschiedene Strukturen aufweist.“
Fotos, die der Rover mit einem Kameramast von sich selbst aufgenommen hat, verblüffen unterdessen die Experten. „Wir sehen relativ große Kieselsteine auf der Oberfläche des Roboters“, sagte Nasa-Manager Mike Watkins. „Das ist zwar kein Problem für alles, was wir vorhaben, aber es hat uns sehr verwundert. Wir hatten nicht gedacht, dass wir bei der Landung so große Steine aufwirbeln würden.“ Eventuell sei das Material leichter als zunächst gedacht.
In den kommenden Tagen würden weiter die Instrumente an Bord des Rovers geprüft und neue Software hochgeladen, sagte Nasa-Manager Mike Watkins. „Curiosity benimmt sich weiter fehlerlos.“
Video: Marssonde sendet erstes Farbfoto
Zwar funktionieren inzwischen die Antennen, trotzdem läuft die Kommunikation mit dem Rover weiter hauptsächlich über Marssonden. „Deswegen haben wir jeden Tag nur einige Momente, wenn die kreisenden Sonden gerade über dem Rover sind, um Daten hochzuladen“, sagte Nasa-Manager Andy Mishkin. „Wir schreiben also jeden Tag neue Software-Programme, die dann auf dem Rover zum ersten Mal funktionieren müssen. Daran arbeitet unser Team etwa 16 Stunden am Tag.“ Knapp 1000 Computerbefehle würden jeden Tag zum Rover geschickt. Der Marsrover war am Montag nach rund acht Monaten Flug gelandet. Es ist die teuerste und technisch ausgefeilteste Mission, die je zum Roten Planeten geschickt worden ist. (dpa)