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Die Bürgermeisterin der mexikanischen Stadt Temixco, Gisela Mota (Mitte), wurde am Tag nach ihrem Amtsantritt erschossen.
© dpa/EPA/Gisela Mota Webpage

Drogenkrieg in Mexiko: Bürgermeisterin einen Tag nach Amtsantritt erschossen

Die mexikanische Stadt Temixco leidet unter der Macht des organisierten Verbrechens. Die Bürgermeisterin wollte dagegen angehen - und wurde ermordet.

Nur einen Tag nach ihrem Amtsantritt ist die Bürgermeisterin der Stadt Temixco in Mexiko getötet worden. Die Täter erschossen Gisela Mota am Samstag in ihrem Haus. „Das ist eine Kampfansage des Verbrechens. Wir werden uns nicht geschlagen geben“, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Morelos, Graco Ramírez, auf Twitter.

Das rund 90 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernte Temixco leidet besonders stark unter der Macht des organisierten Verbrechens und unter dem Drogenhandel. Die Mitte-links-Politikerin Mota hatte angekündigt, als Bürgermeisterin gegen diese Plage anzukämpfen. Im mexikanischen Drogenkrieg sind wurden seit knapp einem Jahrzehnt bereits mehr als 100.000 Menschen getötet. Bei dem Anschlag auf die Politikerin der Linkspartei PRD kamen zwei weitere Menschen ums Leben. Am Sonntag ließ Regierungschef Ramírez die Flaggen auf halbmast setzten und ordnete eine dreitägige Trauerzeit an. PRD-Chef Agustín Basave verurteilte den Mord und forderte eine rasche Aufklärung.

Die Polizei tötete zwei der mutmaßlichen Täter und nahm drei weitere Verdächtige fest, wie der Sicherheitschef von Morelos, Alberto Capella Ibarra, mitteilte. Dabei handele es sich um eine 32-jährige Frau, einen 18-jährigen Mann und einen Minderjährigen. Bei dem Einsatz seien Autos, Waffen und Sturmhauben beschlagnahmt worden. Hinweise auf ein Motiv für den Anschlag gab es zunächst nicht.

Morelos südlich von Mexiko-Stadt ist einer der gefährlichsten Bundesstaaten Mexikos. Zuletzt zog die örtliche Regierung Polizisten und Ausrüstung aus der nahe Temixco gelegenen Großstadt Cuernavaca ab, weil der neue Bürgermeister Cuauhtémoc Blanco einem Abkommen über eine gemeinsame Sicherheitsstrategie nicht zugestimmt hat. „Sie lassen uns nackt dastehen“, sagte der ehemalige Fußballstar. (dpa, AFP)

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