Mexiko: Angehöriger fand Leichen auf eigene Faust
Verkleidet als Ziegenhirte machte sich ein Mann aus den USA auf die Suche nach einem Angehörigen in Mexiko. Er ermittelte auf eigene Faust und fand mindestens 17 Leichen in einer Schlucht.
In einer Schlucht im Süden Mexikos sind 17 Leichen gefunden worden. Acht der Toten seien teilweise verbrannt gewesen, sagte ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft im Bundesstaat Guerrero am Dienstag (Ortszeit). Berichten zufolge wurden die Leichen von einem Mann entdeckt, der aus den USA angereist war, um nach einem vermissten Verwandten zu forschen. Er war als Ziegenhirte verkleidet durch die Berge gewandert, um bei den Einheimischen keinen Verdacht zu erwecken.
Die Identität der in einer 500 Meter tiefen Schlucht nahe dem Dorf Chichihualco gefundenen Leichen, ihr Alter und Geschlecht sind bislang unbekannt. Unklar ist auch noch der Todeszeitpunkt. In dem von blutigen Fehden zwischen Drogenbanden zerrissenen Bundesstaat Guerrero werden immer wieder Gräber verscharrter Verbrechensopfer gefunden. Der jüngste Fund war jedoch besonders grauenerregend: Die Leichen seien nicht vergraben gewesen, sondern hätten auf dem Boden gelegen, einige Tote hätten an Bäumen gehangen, sagte Mario Vergara von der Angehörigenorganisation Los Otros Desaparecidos, die in Guerrero nach Vermissten fahndet.
"Es war die Hölle."
Laut Vergara wurden die Leichen von einem Mann entdeckt, der seit längerem in der Region nach einem vermissten Angehörigen gesucht hatte. Seinen Angaben zufolge hatte er sich als Bauer ausgegeben, um in der für ihren Cannabis-Anbau bekannten Gegend kein Misstrauen zu erregen. Er habe sich eigens eine Ziegenherde gekauft, um mit den Tieren durch die Berge zu ziehen. Nach Angaben einer Vertreterin einer weiteren Organisation von Angehörigen vermisster Menschen in Guerrero wurden die sterblichen Überreste zur Identifizierung nach Mexiko-Stadt gebracht.
Das Komitee von Verwandten und Freunden entführter, vermisster und ermordeter Menschen habe die Staatsanwaltschaft gebeten, DNA-Proben von Angehörigen mit den nun entdeckten Leichen abzugleichen. Das 2007 gegründete Komitee hat 45 Fälle vermisster Menschen allein in den vier größten Städten des Bundesstaates registriert. Im ganzen Bundesstaat werden hunderte Menschen vermisst. Guerrero ist regelmäßig Schauplatz von bewaffneten Konflikten zwischen Drogenbanden, die sich gegenseitig die Routen für den Rauschgiftschmuggel streitig machen. In Guerrero verschwanden vor mehr als einem Jahr auch 43 Lehramtsstudenten. Sie wurden nach Justizangaben von korrupten Polizisten und Beamten entführt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert. Bandenmitglieder gaben an, die Studenten seien auf einer Müllkippe ermordet und verbrannt worden. (AFP)
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