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Der syrische Flüchtling Mohammed D., der für den Ansbach-Anschlag verantwortlich sein soll, sollte nach Bulgarien abgeschoben werden.
© AFP

Nach dem Anschlag von Ansbach: Attentäter sollte abgeschoben werden

Aus Sicherheitskreisen werden weitere Details zum Anschlag in Ansbach bekannt. Demnach handelt es sich beim Täter um Mohammed D. - einen syrischen Flüchtlinge, dem die Abschiebung nach Bulgarien drohte.

Der syrische Flüchtling Mohammed D., der für die Bombenexplosion in Ansbach verantwortlich sein soll, sollte nach Bulgarien abgeschoben werden. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. „Ich kann Ihnen zur Stunde nicht sagen, warum diese Abschiebung nicht vollzogen worden ist“, fügte er hinzu. Abschiebungen lägen in der Zuständigkeit der Länder.

Der Täter habe vor dem Anschlag hektisch telefoniert, hieß es am Montag zudem in Sicherheitskreisen. Mit wem, ist allerdings noch offen. Derzeit werden die zwei Handys, die Mohammed D. besaß, ausgewertet. Dass er zwei Mobiltelefone hatte, könnte ein Indiz auf eine klassisch terroristische Vorbereitung auf den Anschlag sein, hieß es. Terroristen von IS und Al Qaida benutzen bei Angriffen regelmäßig mehrere Handys, um das Risiko zu mindern, dass die Sicherheitsbehörden die Telekommunikation rasch mitbekommen.

Es bleibe allerdings unklar, ob Mohammed D. sich umbringen wollte, sagten Sicherheitsexperten. Der Syrer sei dabei gewesen, den Rucksack abzulegen. Dann kam es zur Explosion. Es sei denkbar, dass Mohammed D. den Sprengsatz mit einer Fernzündung zur Explosion bringen wollte, möglicherweise über eines seiner beiden Handys, hieß es in Sicherheitskreisen.

Vieles deutet auf islamistische Tat hin

Der "Modus operandi" der Tat in Ansbach deute aber so oder so auf einen islamistischen Anschlag hin, sagten Experten. Der Angriff passe zu Aufrufen der Terrormiliz IS zum individuellen Dschihad. Auch Al Qaida, insbesondere der Ableger im Jemen, hat seine Anhänger aufgefordert, auf eigene Faust loszuschlagen.

Sicherheitsexperten sehen sich zudem in ihren Warnungen vor Nachahmertaten bestätigt. Die Fachleute hatten nach dem Anschlag in Nizza ein steigendes Risiko vorhergesagt, da die Tat in der südfranzösischen Stadt mit einem Lkw und damit einem einfach zu beschaffenden Tatmittel verübt worden war. Der blutige Axt-Angriff eines jungen Flüchtlings vor einer Woche in Würzburg könnte aus Sicht von Experten eine solche Nachahmertat gewesen sein. Sicherheitskreise sprachen zudem nach "Würzburg" von einer nun nochmal wachsenden Gefahr schon in den kommenden Tagen.

Auch der Anschlag in Ansbach sei möglicherweise als Nachahmertat einzuordnen, hieß es. "Gewaltorientierte Salafisten, die schon länger zuschlagen wollen, denken jetzt: das kann ich auch", sagte ein Experte. Deshalb seien weitere Anschläge von Einzeltätern zu befürchten. (mit dpa)

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