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In Mexiko sind mindestens 19 Leichen in einer Schlucht gefunden worden. Beamte durchsuchen weiter den Fundort.
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Mexiko: Mindestens 19 Leichen in Schlucht entdeckt

Im Süden Mexikos sind mindestens 19 Leichen in einer Schlucht gefunden worden - einige verbrannt, andere zerstückelt.

In einer Schlucht im Südwesten Mexikos sind mindestens 19 Leichen entdeckt worden. Einige seien halb verbrannt gewesen, andere wurden zerstückelt, wie die Zeitung „La Jornada“ am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft berichtete. Die sterblichen Überreste wurden nach anonymen Hinweisen 500 Meter tief in einer gebirgigen Gegend nahe der Ortschaft Chichihualco im Bundesstaat Guerrero gefunden. Sie konnten noch nicht identifiziert werden, auch der Todeszeitpunkt steht noch nicht fest.

Unklar ist, ob es einen Zusammenhang zu den 43 vor mehr als einem Jahr verschleppten und vermutlich ermordeten Lehramtsstudenten gibt. Nach Angaben von Angehörigen-Organisationen vermisster Menschen sollen die jetzt entdeckten sterblichen Überreste nach Mexiko-Stadt gebracht und mit DNA-Proben Vermisster verglichen werden. Die Leichen der Studenten wurden bislang nicht gefunden. Experten der Inter-Amerikanischen Menschenrechtskommission hatten damals wegen eklatanter Ungereimtheiten den offiziellen Bericht der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen.

Die Familien der Studenten bezweifelten von Anfang an die offiziellen Ermittlungsergebnisse. Sie werfen der Polizei vor, die Untersuchungen verschleppt zu haben und in das organisierte Verbrechen verwickelt zu sein. Guerrero gilt als einer der gefährlichsten und korruptesten Bundesstaaten in Mexiko. Kartelle kämpfen um die Vorherrschaft im Drogenhandel und werden oftmals von Lokalpolitikern unterstützt. Inzwischen gilt Guerrero auch als größter Heroinproduzent in ganz Lateinamerika. Der Drogenkrieg in Mexiko hat seit 2006 bereits mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet. (epd)

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