Tiere zu Weihnachten: „Als spontanes Geschenk ungeeignet“
Um zu verhindern, dass vorschnell Tiere am Heiligen Abend verschenkt werden, stoppen einige Tierheime die Vermittlung in der Vorweihnachtszeit.
Viele Tierheime vermitteln in der Vorweihnachtszeit keine Tiere. So wollen sie verhindern, dass Hunde, Katzen oder Nager als vorschnelles Geschenk unterm Weihnachtsbaum sitzen - und einige Zeit später wieder im Tierheim landen. „Wer ein Tier anschaffen möchte, sollte das mit allen Beteiligten in Ruhe überlegen. Als Spontangeschenk ist es völlig ungeeignet“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn. Eine Reihe der rund 500 Heime, die dem Tierschutzbund über die örtlichen Tierschutzvereine angeschlossen sind, stellen die Vermittlung bis Anfang des neuen Jahres demnach ein.
Das Konrad-Adenauer-Tierheim in Köln-Zollstock zum Beispiel gibt vom 14. Dezember bis zum 4. Januar keine Tiere ab. „Wir haben es in der Vergangenheit leider oft erlebt, dass vor allem zu Beginn der Sommerferien Tiere zu uns kamen, die offenbar ein Weihnachtsgeschenk waren“, sagt Sprecherin Silke Schmitz. Das könne vom Alter der Tiere abgeleitet werden. Kurz vor Weihnachten meldeten sich im Heim immer viele Menschen, die noch eben ein Tier haben wollten. „Das machen wir nicht mehr.“
Im Tierheim Münster dagegen gibt es keine Vermittlungsauszeit. „Das halten wir nicht für sinnvoll. Man muss das im Einzelfall entscheiden“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Münster, Doris Hoffe. „Wenn ein Kind mit einem Tier beschenkt werden soll, raten wir davon ab. Aber wenn ein Erwachsener sich vor Weihnachten ein Tier anschaffen möchte, weil er gerade Urlaub und Zeit hat, spricht nichts dagegen.“ Lea Schmitz vom Tierschutzbund ist da zurückhaltender: „Vor der Anschaffung eines Tieres sollte man mit der Familie überlegen, ob man das wirklich will und wer welche Aufgaben übernimmt.“ Ansonsten könne sich die Begeisterung schnell legen, wenn man im Alltag merke, dass ein Tier auch Pflichten mit sich bringe. (dpa)