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Eine Wandmalerei in Baltimore erinnert an Freddie 'Pepper' Gray. Eine Zeitung hat nun aus dem Autopsie-Bericht zitiert. Wie kam es zum Tode des Afroamerikaners in Polizeigewahrsam.
© AFP

Autopsiebericht zum Tod von Freddie Gray: Afroamerikaner starb wohl durch Aufprall in Polizeiauto

Der Afroamerikaner Freddie Gray war Mitte April nach seiner Festnahme in Baltimore in Polizeigewahrsam gestorben. Der Autopsiebericht zeigt nun neue Details des Vorfalls.

Der Mitte April nach seiner Festnahme in der US-Stadt Baltimore in Polizeigewahrsam ums Leben gekommene Afroamerikaner Freddie Gray ist einem Medienbericht zufolge an den Folgen eines plötzlichen heftigen Aufpralls gestorben. Das habe die Autopsie der Leiche des 25-Jährigen ergeben, berichtete die Zeitung "Baltimore Sun" am Dienstag. Möglicherweise habe Gray die Verletzungen erlitten, als der Polizeitransporter, in dem der er nach seiner Festnahme abtransportiert wurde, "abrupt" seine Fahrt "verlangsamte".

Gray hatte bei seiner Festnahme am 12. April so schwere Rückenmarksverletzungen erlitten, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb. Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Afroamerikaner im Polizeitransporter bäuchlings mit dem Kopf nach vorne auf den Boden des Fahrzeugs gelegt und nicht angeschnallt haben. Ende Mai wurden sechs Polizeibeamte offiziell angeklagt, drei von ihnen wegen fahrlässiger Tötung und einer wegen Totschlags. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen zehn und 30 Jahren.

Ein Sprecher der Gerichtsmedizin des US-Staates Maryland verweigerte am Dienstag die Veröffentlichung des Obduktionsberichts. Staatsanwältin Marilyn Mosby kritisierte den Umstand, dass die Informationen an die Öffentlichkeit gelangt seien.

Grays Tod wurde von vielen als neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Schwarze in den USA verurteilt. Der Fall löste in Baltimore gewalttätige Proteste aus. Autos und Gebäude gingen in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen wurde festgenommen. Zwischenzeitlich galt in Baltimore eine nächtliche Ausgangssperre und die Nationalgarde wurde in die Stadt geschickt. (AFP)

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