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Angehörige betrauern den 20-Jährigen Eric Rivas, eines der Opfer der Vulkankatastrophe in Guatemala.
© AFP/Orlando Estrada

Guatemala: 99 Tote nach Vulkanausbruch geborgen

Nach der Vulkankatastrophe in Guatemala arbeiten die Behörden an der Identifikation der Opfer. Derweil wälzt sich ein neuer Lavastrom den Feuervulkan hinunter.

Nach dem heftigen Ausbruch des Volcán de Fuego (Feuervulkan) in Guatemala steigt die Zahl der Todesopfer weiter. Seit der gewaltigen Eruption am Sonntag wurden 99 Leichen gefunden, wie das Forensische Institut des lateinamerikanischen Landes am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Vor Bekanntgabe der neuesten Zahlen hatten nach Behördenangaben noch gut 190 Menschen als vermisst gegolten.

Laut der Sprecherin des Instituts, Mirna Zeledón, waren erst 28 der 99 Toten identifiziert. Das Institut veröffentlichte eine Liste der Toten und erklärte, am Mittwoch seien 24 weitere Todesopfer in den Leichenhallen registriert worden. Allein 88 Leichen waren demnach in zwei Leichenhallen im Department Escuintla aufgenommen worden. Das Gebiet war besonders schwer von dem Ausbruch des Vulkans getroffen worden.

Mehr als 12 000 Menschen wurden evakuiert

Der Katastrophenschutz des Landes teilte mit, dass bis Dienstag mehr als 12 000 Menschen in Sicherheit gebracht worden seien. 44 Opfer erlitten Verletzungen. Die US-Luftwaffe kündigte an, sechs Kinder mit schweren Verbrennungen zur Behandlung in die Vereinigten Staaten zu bringen. Die Kinder und deren Begleitpersonen würden nach Texas ausgeflogen, teilte die US-Botschaft in Guatemala auf Twitter mit. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes habe die Hilfe angefordert. Die Luftwaffe habe zudem Ausrüstung gespendet, um guatemaltekische Einsatzkräfte zu unterstützen.

Auch das Nachbarland Mexiko entsandte nach Angaben des Außenministeriums Hilfe. Ein Ärzteteam und mobile Praxen würden nach Guatemala geschickt, teilte das Ministerium mit.

Vulkan ist weiter aktiv

Die Bergungsarbeiten mussten immer wieder unterbrochen werden. Mal machten heftige Regenfälle die Suche unmöglich, dann wieder rumorte der Vulkan und versetzte Anwohner und Helfer in Panik. Das Institut für Vulkanologie meldete am späten Nachmittag einen erneuten Abgang eines Lava-Stroms vom Feuervulkan. Dieser sei rund 30 Meter lang und stellenweise bis zu drei Meter hoch, erklärte das Institut auf Twitter. Der Strom habe Felsbrocken und Bäume mitgerissen.

Der Feuervulkan war am Sonntag ausgebrochen, ein Lavastrom zerstörte mehrere umliegende Dörfer. Am Dienstag rauschte erneut ein Strom aus Staub und heißen Gasen die Berghänge hinab.

Seit 2002 ist der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder verstärkt aktiv. Erst im Mai brach der Vulkan aus und löste eine Schlammlawine aus. (dpa)

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