Apple Watch: Zuschuss von der Gesundheitskasse
Krankenkassen investieren in die Gesundheit ihrer Mitglieder. Die AOK Nordost bezuschusst sogar den Kauf einer Apple Watch. Nach den Berichten über schleppende Verkaufszahlen dürfte dies besonders Apple freuen.
Die AOK arbeitet seit langem am Imagewechsel. Weg von der Krankenkasse, hin zur Gesundheitskasse ist das Motto, das in ähnlicher Form auch viele andere Kassen längst praktizieren. Statt allein Geld für die Gesundung erkrankter Patienten aufzuwenden, wird verstärkt in die Gesundheit der Kassenmitglieder investiert, sei es durch Anreize für Nichtrauchertherapien oder für die Teilnahme an Fitnessprogrammen. Oder durch Zuschüsse für Fitnesstracker, wie sie jetzt die AOK Nordost gewährt. Bis zu 50 Euro gewährt die Kasse ihren Mitglieder dafür in jedem zweiten Kalenderjahr. Und weil die Apple Watch ebenfalls über die nötigen Funktionen wie unter anderem einen Pulsmesser verfügt, gibt es den Kassenzuschuss auch für Apples neuestes Technikgadget, wie die AOK Nordost am Dienstag dem Tagesspiegel einen Bericht der Zeitschrift "Chip" bestätigte.
Der Zuschuss ist in das Gesundheitsprogramm der Kasse, genauer gesagt das „AOK-Gesundheitskonto“, eingebunden. Die AOK Nordost, die für die Gebiete Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist, stellt an die Geräte verschiedene Ansprüche: "Dieser Zuschuss wird für sämtliche Geräte gewährt, die Herzfrequenz, Streckenlänge, Höhenmeter, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch usw. dokumentieren, also für Fitnessarmbänder und Smartwatches – auch die AppleWatch", erläutert die Kasse. Ein einfacher Schrittzähler, der keine anderen Informationen ermittelt als die Schrittzahl, werde daher nicht bezuschusst.
In Kombination mit einem Bluetooth-Plusmesser würde dies freilich auch für Smartphones gelten, doch die sind von dieser Regel ausgeschlossen. Dafür bezuschusst die AOK Nordost jedoch Apps, die Daten aus den oben genannten Kategorien erheben können – auch im Rahmen des AOK- Gesundheitskontos, teilte die Kasse weiter mit. Hierfür werden bis zu 20 Euro pro Kalenderjahr erstattet. "Dies gilt für Apps, Online-Fitnessportale und andere eHealth-Angebote." Eine Koppelung von Zuschuss und Weitergabe der Daten gibt es nicht.
Zulieferer berichten von geringeren Apple-Aufträgen
Der Zuschuss für die Apple Watch kommt für Apple möglicherweise zur rechten Zeit, denn nach Medienberichten laufen die Verkäufe der Smartwach alles andere als nach Plan. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass Apple von seinen Zulieferern weniger Komponenten als erwartet geordert habe. Der Halbleiterhersteller ASE hatte demnach seinen Break even - also die Gewinnschwelle - erreicht, wenn sein Tochterunternehmen im zweiten Quartal rund zwei Millionen Module hätte liefern können. Dem Bericht zufolge blieben die Aussichten auch für das dritte und vierte Quartal unter den Planungen. Apple selbst hat bislang keine Zahlen über die Verkäufe seiner Smartwatch herausgegeben.
Beim Sport gehören neue Technologien offenbar dazu. Sechs von zehn Freizeitsportlern nutzen Hightech-Geräte während des Trainings oder Wettkampfs, hat eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverband Bitkom ergeben, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Beliebteste Sportbegleiter sind demnach Smartphone, Pulsmessgerät sowie Schritt- und Kalorienzähler. Aber auch MP3-Player, Actionkameras, herkömmliche Handys und Smartwatches kommen zum Einsatz. „Technische Geräte können motivieren und helfen, das Training zu optimieren. Deshalb sind sie inzwischen für viele Freizeitsportler so selbstverständlich wie der richtige Laufschuh oder der Fahrradhelm“, sagt Timm Lutter vom Bitkom.