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Unter sich. Kurt Krömer und Sophia Thomalla in der neuen Folge von "Chez Krömer"
© Tsp

Neue Staffel „Chez Krömer“: Zu viel Rückenwind schadet nur

Die RBB-Show „Chez Krömer“ ist wieder gestartet. Sophia Thomalla ist der erste Gast. Es wird fluffig.

Da isser wieder, der Kurt Krömer. Linear und nonlinear, sechs Ausgaben, Fleischwerdung des RBB-Mottos "Bloß nicht langweilen". In den 30 Minuten übt er sich in Konstruktion oder Dekonstruktion seiner Gäste, egal, ob er sie "fürchterlich" findet oder als Freunde betrachtet.

Sophia Thomalla zum Auftakt, beschäftigt als Model, Moderatorin, macht Werbung, hat eine Million Follower bei Instagram. Gilt als frech, laut, lässt sich nichts gefallen, Typ Berliner Göre. Sie sieht sich als Feministin, wo andere Frauen sie Antifeministin schimpfen. Ein Leben in Bildern und Bewegung, vom Boulevard gierig beäugt.

Die Begegnung in Krömers Verhörraum beginnt mit einem Geplänkel zwischen Thomallas Eierlikör und Krömers Mineralwasser. Gastgeber und Gast berlinern heftig. Es werden 30 aufgeräumte Minuten - schäumen werden sie nicht. Schnell wird klar, dass Krömer und Thomalla sich kennen und schätzen. Wohl sehr gut kennen und sehr schätzen.

Kommunikation, nicht Konfrontation

Das könnte für Krömer von Vorteil sein, weil er Thomallas Aussagen vielleicht mit Schön-was-Du-sagst-aber-ich-weiß-es-besser kontern könnte. Tut er nicht, der Vorteil dreht sich zum Nachteil. Krömer sucht nicht die Konfrontation. sondern die freundliche Kommunikation darüber, was Thomalla so gesagt und gemacht hat: Querelen um den Diskussionsbeitrag zur Gleichstellung der Geschlechter bei "Hart aber fair", Lotto-Werbung, für die sie sich halbnackt ans Kreuz hängen ließ - Kurt Krömer arbeitete sich fleißig durch die Sophia-Thomalla-Akte. An mehreren Stellen schimmert durch, dass Thomalla manche Aktion, manche Äußerung nur macht, damit sie im öffentlichen Gespräch bleibt. Sagte sie nicht, dass sie ganzen Mist, den sie bei Instagram postet, nicht ernst meine?

Einmal fragte Krömer während der Sendung, ob sie sich langweile. Tat sie wohl nicht, aber der Zuschauer blickte schon mal auf die Uhr.

"Chez Krömer" ist wieder gestartet. Und wenn in der nächsten Ausgabe tatsächlich die rechtsdrehende Erika Steinbach im Studio sitzen wird, dann ist die richtige Wahl getroffen. Kurt Krömer braucht Gegenwind, nicht Rückenwind.

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