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Jaafar Abdul Karim
© DW

Kontroverse um "Shababtalk": „Was wollen sudanesische Frauen?“

Nach einer leidenschaftlichen Rede gegen die Unterdrückung von Frauen: Der Deutsche-Welle-Moderator Jaafar Abdul Karim wird von religiösen Extremisten bedroht.

Ein mutiger Ansatz: In seiner arabisch-sprachigen Talkshow „Shababtalk“ der Deutschen Welle thematisiert Jaafar Abdul Karim Homosexualität und Gleichberechtigung für arabische Zuschauer. Mehr als acht Millionen Menschen weltweit sehen regelmäßig seine Sendung, sie wurde mehrfach ausgezeichnet – und sorgt immer wieder für Kontroversen. Jetzt haben laut DWDL.de religiöse Extremisten sogar offene Drohungen gegen den Moderator Jaafar Abdul-Karim ausgesprochen. Hintergrund ist eine Ausgabe, in der es um das Thema „Was wollen sudanesische Frauen?“ ging.

Dort hatte die 28-jährige Weam Shawky nach Angaben der Deutschen Welle eine leidenschaftliche Rede gehalten, darin die Unterdrückung von Frauen verurteilt. „Die Kleidung, die ich trage, ist Teil meiner Menschlichkeit und meiner Wahlfreiheit – und nicht der Wahl der Gesellschaft mit ihren kranken und rückständigen Traditionen“, sagte Shawky, gerichtet an den Leiter der sudanesischen Scholars Corporation, Mohammed Osman Saleh.

Wie die Deutsche Welle berichtet, wurde das Video mehr als eine Million Mal in den sozialen Netzwerken aufgerufen und löste eine Debatte um die Gleichstellung der Geschlechter im Sudan aus, sehr zum Missfallen konservativer Strömungen. Nicht nur der Moderator sei bedroht wurden, sondern auch der DW-Partnersender Sudania 24, der inzwischen unter den Schutz der sudanesischen Polizei gestellt wurde.

„Wir haben uns entschieden, über Frauenrechte im Sudan zu sprechen, weil uns so viele Frauen baten, die tägliche Ungleichbehandlung und Diskriminierung, die sie erfahren, zu thematisieren“, sagte Jaafar Abdul-Karim, der seit 16 Jahren in Deutschland lebt. Es dürfte nicht die letzte seiner Sendungen gewesen sein, die im arabischen Raum für Kontroversen sorgt.

Inwiefern die Deutsche Welle ihren Moderator schützen kann und wird, ist noch nicht klar, eine Anfrage am Sonntag blieb unbeantwortet.

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