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Annette Herre
© Ufa Serial Christoph Assmann

Zu meinem ÄRGER: Wahlplakate als Realsatire

"Diese Worthülsen sind austauschbar und beliebig und tragen zur Politikverdrossenheit bei": Die Medienwoche im Blick von Annette Herre.

Frau Herre, worüber haben Sie sich denn in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Dass außer in einem Satiremagazin wie der „heute-show“ niemand über die absurden Wahlplakate spricht oder schreibt, die aktuell überall zur Europawahl hängen. Alle nehmen einfach hin, dass viel Geld für sinnentleerte „Information“ vor einer demokratischen Wahl ausgegeben wird. Ich ärgere mich über die konsequente Inhaltsleere dieser Plakate.

Die Sätze, die die einzelnen Parteien dort verbreiten, möchte ich noch nicht mal Botschaften oder Leitsätze für ihre Partei nennen. Diese Worthülsen sind austauschbar und beliebig und tragen zur Politikverdrossenheit bei. So geht man nur drängenden Fragen unserer Zeit konsequent aus dem Weg. Niemand reflektiert, dass Wahlplakate irgendwie „von gestern“ sind und eher wie eine Art Realsatire wirken.

Gab es auch etwas in den Medien in dieser Woche, worüber Sie sich gefreut haben?
Über die „Brigitte“-Kampagne gegen den Pay Gap. Ins Leben gerufen am Equal Pay Day im März konnte man diese Woche Lösungsvorschläge und eigene Erfahrungen von verschiedenen bekannten Frauen lesen.

[Annette Herre, ausführende Produzentin der neuen zehnteiligen UFA-Serial- Drama-Serie „Nachtschwestern“, RTL,

immer dienstags ab 20 Uhr 15.]

Dranbleiben an dem Thema und nicht nur einmal im Jahr darüber sprechen finde ich richtig. Für mich ein Fünkchen Hoffnung, dass sich etwas ändern kann in diesem Bereich.

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