Für Mord an mexikanischer Journalistin: Täter des Sinaloa-Kartells muss für 50 Jahre ins Gefängnis
Die meisten Morde an Journalisten bleiben in Mexiko straffrei. Nicht der an Miroslava Breach. Ihr Mörder wurde zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt..
Die Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ hat die Verurteilung des Mörders der mexikanischen Reporterin Miroslava Breach zu einer Haftstrafe von 50 Jahren begrüßt. Das Urteil habe eine historische Dimension, da die Morde an Journalistinnen und Journalisten in Mexiko so gut wie immer straffrei blieben, erklärte der Sprecher der Organisation, Christian Mihr, am Samstag. Ein Bundesrichter im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua hatte den Mörder Juan Carlos Moreno bereits im März schuldig gesprochen, wegen der Corona-Pandemie wurde das Urteil jedoch erst am Freitagabend verkündet.
Die Journalistin wurde vor ihrem Haus erschossen
Breach wurde am 23. März 2017 vor ihrem Haus erschossen. Die damals 54-jährige Journalistin war Korrespondentin der landesweit erscheinenden Tageszeitung „La Jornada“ sowie Mitarbeiterin lokaler Medien. Sie beschäftigte sich mit den Machenschaften der Drogenmafia in ihrer an der Grenze zu den USA gelegenen Heimat Chihuahua sowie deren Verbindungen zu Politikern.
Der verurteilte Täter Moreno war für das kriminelle Sinaloa-Kartell tätig, das in großen Mengen Drogen in den Nachbarstaat schmuggelt. Mexiko zählt zu den gefährlichsten Staaten für Medienschaffende. Seit 2000 sind 133 Journalistinnen und Journalisten ermordet worden. Nach Angaben der Organisation Artículo 19, die sich für Pressefreiheit einsetzt, blieben 92 Prozent der Fälle straffrei. epd
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