"Tatort"-Umfrage: Tagesspiegel-Leser wählen Til Schweiger ab
"Welches Tatort-Team soll raus?" - das wollten wir von unseren Lesern wissen. Das Votum fiel eindeutig aus: Auf Til Schweigers viel gescholtenen Nick Tschiller können die meisten gut verzichten. Überraschender ist hingegen ein anderes Ergebnis.
„Der große Schmerz“, so heißt der nächste „Tatort“ mit Til Schweiger, den die ARD am 22. November ausstrahlt. Schmerzen dürfte den Schauspieler und Regisseur allerdings auch, wie viel Kritik sein Kommissar Nick Tschiller trotz guter Quotenwerte einstecken muss. Auch bei einer Umfrage, die der Tagesspiegel unter seinen Lesern am Samstag während unseres Festes zum 70-jährigen Bestehen der Zeitung gemacht hat, lag Schweiger ganz vorn – bei der wenig schmeichelhaften Frage „ARD-Tatort: welches Team soll raus?“
Seinen ersten „Tatort“-Einsatz hatte Schweiger vor zwei Jahren mit „Willkommen in Hamburg“, 2014 folgte „Kopfgeld“. Doch die Rambo-„Tatorte“ verfangen zumindest bei den Tagesspiegel-Lesern nicht. 163 Mal sagten sie „Bye bye, Nick Tschiller“. In der parallel laufenden Online-Abstimmung war der Hamburg-„Tatort“ ebenfalls der große Verlierer: 889 Besucher von Tagesspiegel.de – und damit knapp die Hälfte aller Teilnehmer an der Umfrage – sprachen sich gegen dieses Team aus.
Dass gerade die besonders erfolgreichen Teams stark polarisieren können, wissen Jan Josef Liefers und Axel Prahl genau. Längst nicht jeder „Tatort“-Fan findet Gefallen an den mitunter äußerst klamaukigen Episoden aus Münster. In der Live-Befragung wurde dieses Team am zweithäufigsten genannt bei der Frage, auf welchen „Tatort“ man verzichten kann.
Auf den weiteren Plätzen der Abwahlkandidaten folgten Ludwigshafen mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe), Hannover mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm und Berlin mit Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke).
In der bundesweiten Online-Abstimmung sieht die Negativ-Reihenfolge etwas anders aus. Auf den Abwahl-Kandidaten Tschiller (Schweiger) folgen Folkerts/Hoppe (11 Prozent), Furtwängler (10 Prozent) und der Schweizer „Tatort“ (sieben Prozent). An Münster und Berlin haben die Internet-Nutzer hingegen wenig auszusetzen.
Kurt Sagatz, Markus Ehrenberg, Joachim Huber