Festival A Maze: "Spielen bringt Menschen zusammen"
Heute beginnt in Berlin das Independent-Games-Festival A Maze - mit einer Computerspiele-Ausstellung, Workshops und Konzerten. Ein Kurzinterview mit Festivalleiter Thorsten S. Wiedemann.
Herr Wiedemann, was unterscheidet A Maze von Events wie der Gamescom?
Wir sehen Games nicht als Produkt. Es geht um Leidenschaft, um Emotionen, um Subjektivität. Games sind eine Kunstform. Natürlich sollen die Leute damit Geld verdienen. Aber es sollte auch über Inhalte gesprochen werden, nicht nur, wie toll das Business läuft.
A Maze präsentiert insgesamt 65 Independent-Games. Was zeichnet deren Macher aus?
Die Teilnehmer von A Maze sind leidenschaftlich: Sie machen das, was sie wollen. Sie können das auch, weil ihre Projekte entweder selbst finanziert sind oder von Förderung profitieren, bei der es nicht so sehr auf den wirtschaftlichen Erfolg ankommt.
Was ist der wichtigste Trend bei Indie-Games?
Es erscheinen immer mehr Games mit persönlichen Geschichten. Genau daran wächst das Medium: Menschen sehen es als Chance, ihr Leben nach außen zu tragen - ähnlich wie in Film und Literatur.
Virtual Reality ist ein Schwerpunkt von A Maze. Warum?
Das Thema VR ist sehr spannend. Die Leute, die sich mit dieser Technologie beschäftigen, sind Pioniere: Sie erleben und erarbeiten Dinge, die der Konsument noch gar nicht kennt. VR ist auch deshalb eine ganz großartige Sache, weil sie gewisse Standards brechen wird.
Ist A Maze familienkompatibel? Einige der Spiele thematisieren Sex und Gewalt...
Nicht alle Inhalte unseres Festivals sind für Kinder und Jugendliche geeignet. Ich sehe A Maze aber vor allem als Ausstellung - und im Kunstbetrieb ist das völlig in Ordnung. Im Zweifelsfall können die Eltern immer noch entscheiden, was ihre Kinder sehen sollen und was nicht. Bei A Maze gelten keine USK-Bestimmungen.
Warum kann das Publikum nicht online über den Award abstimmen?
Wir finden es viel schöner, das vor Ort zu machen. Die Leute probieren die Spiele tatsächlich aus - teilweise auch gemeinsam mit Fremden - und nehmen sie ganz anders wahr. Sie bewerten die Spiele dann wahrscheinlich ganz anders, als wenn sie zuhause sitzen und online abstimmen.
Wie entwickelt sich die Indie-Games-Szene in Berlin?
Als ich 2008 anfing, war die Szene vielleicht 20, 30 Leute groß. Anfangs hat sie sich stark mit der digitalen Kunstszene gemischt. Inzwischen ist sie aber sehr eigenständig geworden - und vor allem auch international besser vernetzt. Sie trifft sich bei Veranstaltungen wie Talk and Play oder Gamestorm.
Bitte ergänzen Sie: Spielen ist...
... etwas Herzliches, etwas Menschliches. Es ist interaktiv und bringt Menschen zusammen.
A Maze läuft vom 22. bis 25. April auf dem Gelände von Urban Spree in Berlin. Das Festival ist Teil der International Games Week. Details gibt es hier.
Achim Fehrenbach
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