Evangelische Journalistenschule: Sparplan bedroht Zukunft von Journalistenschule
1,9 Millionen Euro sollen eingespart werden: Der 13. Jahrgang könnte bei der Evangelischen Journalistenschule der letzte sein.
„Qualitätsjournalismus ist heute wichtiger denn je“, sagte EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im „Evangelischen Pressedienst“. Die große Frage ist, ob dieser Qualitätsjournalismus in Zukunft auch von der „Evangelischen Journalistenschule“ (EJS) in Berlin kommen kann.
Die 1995 gegründete Schule könnte von den Auswirkungen eines Sparplanes getroffen werden, wie Jörg Bollmann, Geschäftsführer vom Gemeinschaftswerks Evangelische Publizistik (GEP), dem Tagesspiegel bestätigte.
1,9 Millionen Euro sollen von der GEP bis 2024 durch Restrukturierungsmaßnahmen eingespart werden – Auswirkungen des Wandels in der Verlagsbranche. Auslaufende Stellen sollten nicht mehr nachbesetzt werden.
Inwiefern davon die EJS-Ausbildung betroffen ist – darüber beraten derzeit die Gremien der GEP. Eine Entscheidung wird im nächsten halben Jahr erwartet. Man wolle sich nicht aus der journalistischen Aus- und Fortbildung herausziehen, so Bollmann.
Der aktuelle 13. Ausbildungsjahrgang werde über die vollen 18 Monate auf jeden Fall bis Oktober 2020 zu Ende geführt. Die für März geplante Ausschreibung des 14. Jahrgangs werde so lange auf Eis gelegt, bis die Gremien entschieden haben.
Der Vorsitzende des DJV Berlin / Journalistenverband Berlin-Brandenburg, Christian Walther, hat scharfe Kritik an der drohenden Schließung der EJS geübt: "Wer an den gesellschaftlichen Auftrag der Kirche glaubt, muss vom Glauben abfallen angesichts der Pläne zur Schließung der Evangelischen Journalistenschule in Berlin."
Gerade in der aktuellen Debatte über Journalismus, Medien und den destruktiven Einfluss von "Fake-News" werde die EJS mit ihrer qualitativ hochwertigen und ethisch grundierten Ausbildung dringend gebraucht. Das Verhalten des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik, des Trägers der EJS, sei verantwortungslos. meh
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