Wechsel beim Kieler "Tatort": Sibel Kekilli hört als "Tatort"-Kommissarin auf
Nach sieben Jahren verlässt Sibel Kekilli den Kieler "Tatort". Der NDR bedauert den Verzicht der 36-Jährigen. Wer ihr Nachfolger an der Seite von Axel Milberg wird, steht noch nicht fest.
Schauspielerin Sibel Kekilli gibt ihre Rolle im Kieler „Tatort“ zum großen Bedauern des NDR auf. Thomas Schreiber, Leiter des NDR Programmbereichs Fiktion & Unterhaltung: „Schade, dass Sibel Kekilli künftig nicht mehr die Kommissarin Sarah Brandt spielen möchte. Sie hat dem Kieler ‚Tatort‘ gut getan. Ich wünsche ihr, dass Regisseure und Produzenten sie mit neuen herausfordernden Rollen besetzen.“
Kekilli ist in diesem Jahr im Ersten noch in zwei neuen „Tatort“-Folgen aus Kiel zu sehen: Am 19. März in „Borowski und das dunkle Netz“ von David Wnendt und am 21. Mai in „Borowski und das Fest des Nordens“ von Jan Bonny nach einer Vorlage von Henning Mankell. Insgesamt hat Sibel Kekilli seit 2010 in 14 Folgen die Kriminalkommissarin Sarah Brandt gespielt.
Wer künftig im Kieler „Tatort“ an der Seite von Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) ermitteln wird, will der NDR rechtzeitig bekannt geben.
Sieben Jahre lang spielte Kekilli im „Tatort“ die Frau, die ihrem Kollegen die Computer-Welt erklärt. Offiziell gab sie kein Statement zum Abschied. Das sei ein ganz normaler Vorgang, erklärte ihre Schauspiel-Agentur. Der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte die 36-Jährige, sie „möchte als Schauspielerin wieder mehr Freiraum für andere Projekte und Rollenangebote haben“.
Sie habe sich „sehr verbunden gefühlt“ mit ihrer Rolle und „viele Kämpfe durch- und überlebt“. Nun sei es jedoch an der Zeit für eine Veränderung, auch wenn es „eine Portion Mut“ brauche. Die Schauspielerin hat als Mätresse Shae in der HBO-Serie „Game of Thrones“ auch international Popularität erlangt.
Die Rolle des ARD-Primetime-Kommissars scheint unter den Schauspielern auch nicht mehr das zu sein, was sie einmal war. Im Januar 2015 warfen mit Friedrich Mücke und Alina Levshin gleich zwei der drei neuen, jungen Erfurter „Tatort“-Kommissare nach nur zwei Folgen hin. Das gesamte Konzept wurde damit gleich wieder eingestellt.
Sylvester Groth gab im Juni 2015 nach nur fünf Krimi-Ausgaben seinen Ausstieg aus dem MDR-„Polizeiruf“ an der Seite von Claudia Michelsen bekannt, aus persönlichen Gründen, wie es hieß. Und im August 2016 erklärte der Dortmunder „Tatort“-Oberkommissar Daniel Kossick alias Stefan Konarske, er werde das Ermittler-Team verlassen. Ganz zu schweigen von Matthias Brandt, einem der besten deutschen Schauspieler, der seinen Dienst als Ermittler Hanns von Meuffels im Münchner "Polizeiruf" quittiert.