"Game of Thrones" Staffel 5: Neues von den Lannisters, Baratheons und Starks
Wie bei keiner anderen TV-Serie läuft bei „Game of Thrones“ die weltweite Vermarktungsmaschinerie. Die Fantasy-Saga wird dabei von Staffel zu Staffel erfolgreicher.
Die neue Staffel beginnt wie im Märchen. Zwei Mädchen begeben sich zu einer Hexe in eine einsame Waldhütte. Eine der beiden ist eine Prinzessin. Sie will wissen, ob sie dereinst einen König heiraten und mit ihm Kinder haben wird. Doch was sie hört, macht sie keineswegs glücklich. Mit Glück ist es in der Fantasy-Saga „Game of Thrones“ ohnehin so eine Sache. Wenn es das überhaupt gibt, ist es nur von kurzer Dauer. Prägender sind andere Ereignisse, so wie der Tod von Tywin Lannister. Das intrigante Oberhaupt des Lannister-Clans starb am Ende der vierten Staffel durch einen Armbrustschuss seines kleinwüchsigen Sohnes Tyrion. Der wird von Peter Dinklage dargestellt, einem der ganz großen Stars der Serie. In der Nacht von Sonntag auf Montag startet die fünfte Staffel der Fantasy-Saga, in Deutschland beim Pay-TV-Sender Sky. Millionen Fans warten weltweit sehnsüchtig darauf, wie das Machtvakuum am Hofe von Königsmund gefüllt wird und wie die Clan-Kriege um den Eisernen Thron zwischen den Lannisters, Starks und Baratheons weitergehen.
Die TV-Serie basiert auf der Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. In einigen Punkten ist sie mit dem „Herr der Ringe“ vergleichbar. Trotz aller Kampfhandlungen ist die Trilogie von Peter Jackson jedoch ziemlich aseptisch. In „Game of Thrones“ nehmen dagegen blutige Einzelkämpfe und Sexszenen viel Raum ein und führen dazu, dass der Erfolg der Serie von Staffel zu Staffel zunimmt.
Die Treue der Fans ist ein wichtiges Element in der Vermarktungsmaschinerie von US-Seriensender Home Box Office – kurz HBO – und seinen Partnern in anderen Ländern. In der Serie geht es um Macht in den sieben Königslanden. In der realen Unterhaltungswelt wird viel Geld mit der Sehnsucht des Publikums verdient, sich zehn Wochen lang in eine ans Mittelalter erinnernde Welt mit klaren Regeln zu begeben.
Für HBO und seine Partner geht es um viel Geld
Für Produzenten und Sender steht viel Geld auf dem Spiel. Sechs Millionen Dollar wird für jede der zehn Episoden ausgegeben. Um den Erfolg auch online umsetzen zu können, hat HBO parallel zum Serienstart in den USA einen eigenen Streamingdienst ins Leben gerufen. Damit auf gar keinen Fall Inhalte der neuen Staffel vorzeitig in Umlauf gelangen, wurde nur eine stark begrenzte Zahl von DVDs, die überdies mit personalisierten digitalen Wasserzeichen versehen wurden, an die Redaktionen geschickt. Die Vorsicht kommt nicht von ungefähr. „Game of Thrones“ gilt nicht nur als die Serie mit den meisten Zuschauern – allein in den USA wird die Zahl der Fans, die für „Game of Thrones“ HBO abonnieren, auf 20 Millionen beziffert. Zugleich rangiert die Serie nach dem Start auch in den illegalen Tauschbörsen immer ganz oben.
So gut wie gewiss gibt es in jeder Staffel ein besonders grausiges Ereignis. Zuletzt war dies der blutige Ausgang der königlichen Hochzeit von Joffrey Baratheon mit Margaery Tyrell. Saga-Autor Martin hat sich in seinen Romanen des Öfteren von zentralen Figuren getrennt. Besonders dramatisch war dabei der Tod von Lord Stark in der ersten Staffel sowie der Mord an Tywin Lannister, der zumindest den Beginn der neuen Staffel prägt. Die nächste Generation übernimmt nun die Führung, bei den Lannisters genauso wie an der Mauer, dem großen Bollwerk gegen die Gefahren aus dem Norden. Und immer wieder schwelgt die Serie in Szenen mit zügelloser Leidenschaft, nackten Körpern und sexuellen Ausschweifungen. Vor allem aber wurden die Figuren mit unverwechselbaren Schauspielern besetzt, allen voran Peter Dinklage, Emilia Clarke als Drachenkönigin Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Schnee oder Maisie Williams als Arya Stark.
Um die neuen Folgen von „Game of Thrones“ in Deutschland legal zu sehen, ist ein Abonnement bei Sky notwendig. Der Pay-TV-Sender vermarktet das Fernsehevent großflächig. Am Freitag wurde der Kanal Sky Hits HD in Sky Thrones HD umbenannt. Dort laufen die ersten vier Staffeln der Saga. Rund um die Serie produziert Sky zudem mehrere Shows und diverse Magazine. Im Serientalk werden „Game of Thrones“-Darsteller wie Tom Wlaschiha und Sibel Kekilli eingeladen, die nicht mehr dabei ist. Auf die Berliner und die Besucher der Hauptstadt wartet noch ein anderes Highlight. Vom 13. bis zum 17. Mai kommt die „Game of Thrones“-Ausstellung in die Arena Berlin. Neben der Ausstrahlung auf Sky Thrones HD stehen alle vier Staffeln auch auf Abruf auf Sky Go und Sky Online bereit. Die ersten beiden Staffeln laufen im Sky-Streamingdienst Snap. Auf Sky Anytime kann seit Freitag die vierte Staffel zeitlich flexibel abgerufen werden. Der große Moment kommt am Sonntag, wenn um vier Uhr in der Nacht parallel zur US-Ausstrahlung wöchentlich die neueste Episode in der Originalsprache Englisch auf Sky Go bereitgestellt wird. Die deutsche Synchronfassung folgt am 27. April. Zudem wird die deutsche Fassung parallel auf Sky Go, Sky Online und Sky Anytime verbreitet. Wenn überhaupt, so betreibt Sky nur beim Fußball einen ähnlich hohen Aufwand.
George R.R.Martin sitzt seit vier Jahren an Band sechs
Bislang starteten die neuen Staffeln in schönem und für HBO und seine Partner hervorragend planbarem zeitlichen Abstand von einem Jahr. Buch und Serie folgen zwar einem unterschiedlichen Rhythmus, dennoch läuft die Zeit. Von den sieben geplanten Romanen sind bislang fünf erschienen, die Serienhandlung geht weit in Band vier hinein. Die Arbeiten für das sechste Buch begann Martin vor vier Jahren. Noch gibt es keinen Veröffentlichungstermin. Aber vielleicht vertraut Martin selbst auch auf Hexenkräfte.