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Britta (Muriel Baumeister, r.) ist alleinerziehende Mutter. Frisch getrennt von ihrem Mann, muss sie im Sat-1-Film "Frauenherzen" nun allein für sich und ihre beiden Kinder sorgen. Doch einen Job zu finden, ist gar nicht so leicht. Zumal sie in Bibiana (Anna Julia Kapfelsberger) eine harte Konkurrentin findet.
© Sat1

Sat-1-Film "Frauenherzen": "Sex and the City" aus Charlottenburg

„Hast du Kinder?“. Mit dem Film „Frauenherzen“ wirbt Sat 1 um die junge weibliche Zielgruppe.

„Hast du Kinder?“ „Ne.“ „Willst du meine?“ Es ist nicht so, dass man solche Sätze in deutschen Fernsehkomödien nicht schon gehört hätte. Von Britta allerdings, der alleinerziehenden, gutmütigen Mutter in Berlin mit dem Herz am rechten Fleck, kommt das dann doch überraschend, und das ist ja schon mal nicht das Schlechteste, was von einer neuen Fernsehserie auf Sat 1 zu sagen ist. Überraschungen. In „Frauenherzen“ schlagen sich vier ganz unterschiedliche Frauen um die 40 herum im Hauptstadt-Kiez mit ihren Sorgen und Nöten auf der Suche nach einem erfüllten Leben herum.

Was denn ein erfülltes Leben für Frauen dieser Generation sein könnte, haben wir von der Journalistin Carrie Bradshaw in „Sex and the City“ erfahren, jener US-Comedy-Serie um die Datingrituale der New Yorker Singlewelt. Carries mehr oder weniger philosophische Fragestellungen bildeten die Rahmenhandlung der Serie, in der es um den Weg ins selbstständige Leben, teure Mode und Beziehungen ging.

Off-Kommentare gibt es in „Frauenherzen“ nicht. Berlin ist nicht New York und „Frauenherzen“ nicht „Sex and the City“. Die Frauen hier im Charlottenburger Kiez sind nicht miteinander befreundet. Ihre Wege kreuzen sich auf bemerkenswert zufällige Weise (wobei sich die Autoren mit der Zufalls-Konstruktion etwas mehr Mühe hätten geben können). Sie träumen nicht auf Manolo-Blahnik-Highheels von Mr. Big, sondern haben mit Alltagsproblemen zu kämpfen. Britta (Muriel Baumeister) ist nicht nur alleinerziehend, sondern auch arbeitslos.

Daneben Nadeshda Brennicke als karrierebewusste, verheiratete Model-Bookerin Fe, Julia Hartmann als Cafébetreiberin Frieda, deren Mutter an Krebs erkrankt, sowie Christina Petersen als mollige Friseurin Mandy, die im Internet ihren Traummann sucht. Eine Wohlfühlserie? Durchaus. „Das Problem ist, dass uns alles möglich ist“, hat Julia Hartmann vorab gesagt, „deshalb haben wir diese Luxusprobleme. Viele wissen nicht genau, was sie wollen, geraten dadurch in Melancholie.“ Hauptsache, Sat 1 wird nicht wieder melancholisch. Wegen der Quote.

- „Frauenherzen“, Dienstag, Sat1, 20 Uhr 15

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