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Auch in der "Bild am Sonntag" gab es eine heftige Debatte um den islamfeindlichen Kommentar von Nicolaus Fest.
© KWS

Verstoß gegen den Pressekodex: Presserat rügt "Bild am Sonntag" nach islamkritischem Kommentar

Der Kommentar von Nicolaus Fest, dem stellvertretenden Chefredakteur der "BamS", hat nach Auffassung des Presserats die Grenze der Meinungsfreiheit "deutlich überschritten, indem alle Muslime unter einen Generalverdacht gestellt werden".

Der Deutsche Presserat hat die „Bild am Sonntag“ für einen Ende Juli veröffentlichten islamkritischen Kommentar gerügt. Der von „BamS“-Vizechef Nicolaus Fest verfasste Text verletze den Pressekodex, teilte das Gremium am Dienstag mit. Die Grenze der Meinungsfreiheit werde „deutlich überschritten, indem alle Muslime unter einen Generalverdacht gestellt werden“, sagte die Vorsitzende des Ausschusses, Ursula Ernst. „Die Angehörigen der Religion fühlen sich verständlicherweise diskriminiert.“ Mehr als 200 Leserbeschwerden seien beim Presserat dazu eingegangen.

Empörung bei Lesern und im Internet

In dem Kommentar vertrat Fest die Ansicht, der Islam sei ein Integrationshindernis. Unter anderem war die Rede von „totschlagbereiter Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle“. Der Artikel hatte bei Lesern und im Internet Empörung hervorgerufen.

Zudem distanzierte sich der Springer-Verlag. „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann schrieb etwa: „Bei Bild und Axel Springer ist (...) kein Raum für pauschalisierende, herabwürdigende Äußerungen gegenüber dem Islam und den Menschen, die an Allah glauben.“ (dpa)

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