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In der Anhörung wird das Vorgehen von Kommisar Lannert (Richy Müller, li.) untersucht. Er hatte einen Geiselnehmer erschossen. Sein Kollege Bootz (Felix Klare) versucht ihn zu decken
© SWR

Twitter-Kritik zum Stuttgart-"Tatort": Nur Hochdeutsch, kein Schwäbisch?

"Dort schwätzt koiner mehr schwäbisch"; "36 Minuten aufs Schwäbeln warten". Auf Twitter kritisieren "Tatort"-Zuschauer die fehlenden Mundart im ARD-Regionalkrimi. Am Quotenerfolg ändert das allerdings nichts.

„Dort schwätzt koiner mehr schwäbisch.“ Im Stuttgarter "Tatort" mit dem Titel "Eine Frage des Gewissens" vermissten viele Zuschauer, die den Krimi nebenher mit Twitterkommentaren begleiteten, den schwäbischen Dialekt. „Ich dachte, man kann in Stuttgart alles außer Hochdeutsch? Sollte man uns getäuscht haben? Kann man etwa Hochdeutsch und sonst nichts?“, twitterte User Ben Kaspari während der Ausstrahlung im Ersten. Nutzerin „Maja“ stoppte offenbar sogar die Zeit: „36 Minuten mussten wir aufs Schwäbeln warten!“

Trotz der Detailkritik kam der Stuttgarter-"Tatort" insgesamt sehr gut an. Mit 10,4 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 29 Prozent erreicht der ARD-Sonntagskrimi den Tagessieg. Mit weitem Abstand folgte das entscheidende Formel-1-Rennen aus Abu Dhabi. Am Nachmittag hatten im Durchschnitt 5,74 Millionen RTL-Zuschauer verfolgt, wie Lewis Hamilton im Mercedes die Weltmeisterschaft für sich entschied.

Eine mögliche Erklärung für das schon vielfach beanstandete Hochdeutsch der Kommissare Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller), die zum 15. Mal ermittelten, lieferte „Super Mom“ - und stärkte gleich ein weiteres Klischee: „Im #Tatort spricht deshalb keiner Schwäbisch, weil die alle in Berlin sind. Erst wenn hier Ferien sind, schwäbelts wieder.“ Die Kritik am geringen Mundartanteil im ARD-Regionalkrimi fiel überraschend deutlich aus: "Vielleicht könnte der Stuttgarter #Tatort beim nächsten Mal native Schwaben rekrutieren. Dieses schlecht gestellte Schwäbisch ist grauenvoll", schrieb Twitterin KristinWithAnA. Und Marco Bereth ergänzt: "Hätte man das Schwäbisch nicht irgendwie nachsynchronisieren können? Diese Laienschauspieler kenna'ds oifach ned! #tatort."

Rollentausch: Diesmal musste sich ein "Tatort"-Kommissar vor Gericht verantworten

In der „Tatort“-Folge musste sich Lannert wegen fahrlässiger Tötung verantworten, weil er einen Räuber beim Überfall auf einen Supermarkt erschossen hatte. Bei der Fahndung recherchierten die TV-Ermittler auch im fiktiven Sozialen Netzwert Stutt-net - ein Thema, dass die Internet-Gemeinde immer gerne aufs Korn nimmt.

So twitterte Daniel Mack: „Stuttnet. Das neue Netzwerkle.“ User „Ce. vau. Em“ fragte: „Muss man sich bei Stutt.net abmelden, wenn man aus Stuttgart wegzieht?“ In Anspielung auf ein schwäbisches Sprichwort sinnierte „Matthias“: „Bei StuttNet heißen die Likes „Net g'schimpft““ und Dennis Horn nahm das Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 hoch: „... und im Darknet: STUTT-net 21.“ (mit dpa)

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