Wegen Vergewaltigungsvorwurf: Netflix und NBC streichen Sendungen mit Bill Cosby
Der US-Sender NBC und der Videostreaming-Dienst Netflix haben kurzfristig Projekte mit Comedystar Bill Cosby abgesagt. Grund sind weitere Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Entertainer.
Nach weiteren Vergewaltigungsvorwürfen gegen den US-Fernsehstar Bill Cosby haben mehrere Medien ihre Pläne für Sendungen mit dem Unterhalter gestoppt. Der Fernsehsehsender NBC sagte am Mittwoch ein Projekt mit Cosby ab, während der Onlinevideodienst Netflix eine Sendung zum
Geburtstag des Schauspielers auf Eis legte. Zuvor hatte ein früheres Model dem 77-Jährigen vorgeworfen, sie 1982 nach einem Abendessen vergewaltigt zu haben.
Netflix kündigte am Dienstag an, eine geplante Comedy-Sendung mit Cosby zu verschieben. Laut dem Magazin "People" war die Sondersendung anlässlich des Geburtstags des Schauspielers geplant gewesen. Cosby sollte darin über seine Kindheitserinnerungen, seine ersten Liebesbeziehungen und seine Erfahrungen als Familienvater sprechen. NBC teilte in einer kurzen Erklärung am Mittwoch mit, die Planungen für das Projekt mit Cosby seien beendet worden.
Zuvor hatte das 59-jährige frühere Model Janice Dickinson in der Fernsehsendung "Entertainment Tonight" Cosby vorgeworfen, sie 1982 nach einem gemeinsamen Abendessen in Lake Tahoe im Bundesstaat Nevada vergewaltigt zu haben.
Während Cosby selbst sich nicht zu den Vorwürfen äußerte, erklärte sein Anwalt, es handele sich um "Jahrzehnte alte" Vorwürfe. Sie würden nicht dadurch wahrer, dass sie wiederholt würden.
In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere Frauen Cosby sexuelle Gewalt vorgeworfen. So sagte die Journalistin und ehemalige Schauspielerin Joan Tarshis, sie sei 1969 als 19-Jährige von Cosby unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden. Die Schauspielerin Barbara Bowman warf Cosby ihrerseits vor, sie 1985 als naive Jugendliche missbraucht zu haben. Bill Cosby feierte seine größten Erfolge zwischen 1984 und 1992 mit der Sitcom "The Cosby Show", in der er als Patriarch einer afroamerikanischen Mittelklasse-Familie auftrat. AFP