Internet-Videothek: Netflix startet zum Jahresende
Die weltweit größte Internetvideothek Netflix wird Ende des Jahres auch in Deutschland starten. Das deutsche Kartellrecht hilft dem US-Unternehmen.
September, Oktober, November – mögliche Termine für den Start des US-amerikanischen Video-on-Demand-Dienstes Netflix in Deutschland wurden bereits einige genannt. Nun hat die nach eigenen Angaben weltweit größte Internet-Videothek weitere Details zum Ausbau des Europageschäfts bekannt gegeben. Demnach startet Netflix zum Jahresende in Deutschland, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zur gleichen Zeit soll der Abo-Dienst auch in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg zur Verfügung stehen. In einer Reihe von europäischen Staaten – darunter Großbritannien, den Niederlanden sowie Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden ist Netflix bereits vertreten
Die Gesamtzahl der Netflix-Abonnenten liegt aktuell bei 48 Millionen in 40 Ländern, davon allein 35 Millionen im amerikanischen Heimatland des Dienstes. Langfristig soll Netflix außerhalb der USA die Zahl von 120 Millionen Abonnenten anstreben – China nicht mitgezählt. Zwei deutsche Internetvideotheken, bei denen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF beziehungsweise die Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat 1 zusammenarbeiten wollten, waren am deutschen Kartellrecht gescheitert.
In Deutschland wird NetfWatchever-Geschäftsführer Stefan Schulz hat zwar ebenfalls die Produktion eigener Serien angekündigt, zum Produktionsstart ist jedoch bislang nichts bekannt.lix mit einer Vielzahl von ähnlichen Angeboten konkurrieren. Zu den wichtigsten Anbietern von Filmen und Serien zum Abruf gehören Maxdome, Amazon, Sky Snap und Watchever. Amazon hatte zu Anfang des Jahres neben dem monatlichen Abonnement ein Jahresabo zum Preis von 50 Euro eingeführt und damit den Markt durcheinander gewirbelt. Bei Maxdome kostet das Monatsabo derzeit rund acht Euro, bei Watchever rund neun Euro und bei Sky Snap rund zehn Euro. Zu den Preisen in Deutschland machte Netflix keine Angaben. In den Niederlanden kostet der Dienst knapp acht Euro im Monat.
Netflix war in den USA 2007 ins Geschäft mit Video-Streaming aus dem Netz eingestiegen. Netflix war der erste Video-on-Demand-Anbieter, der auch eigene Inhalte produzierte. International für Beachtung sorgte vor allem die Serie „House of Cards“ mit Kevin Spacey, die in Deutschland inzwischen auch bei Sat 1 im Free-TV gezeigt wurde. Aber auch Amazon produziert eigene Stoffe wie die Politserie „Alpha House“. Watchever-Geschäftsführer Stefan Schulz hat zwar ebenfalls die Produktion eigener Serien angekündigt, zum Produktionsstart ist jedoch bislang nichts bekannt. Kurt Sagatz