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In der Fernbedienung von Amazons Fire HD-Streamingbox befindet sich ein Mikrofon für die Sprachsteuerung.
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Amazon Fire TV: Angriff aufs Wohnzimmer

Mit 99 Dollar nicht gerade billig, dafür leistungsstärker als die Konkurrenz. Amazon stellt die Streamingbox Fire TV vor und tritt damit gegen AppleTV und Chromecast von Google an.

So smart wie der Name sind die internetfähigen Flachbildfernseher selbst der neuesten Generation zumeist nicht. Je nach Hersteller unterstützten sie mal die eine Internet-Videothek und mal den anderen Video-on-Demand-Anbieter, doch das Stöbern durch die Kataloge gleicht häufig einer Geduldsprobe. Amazon hat am Mittwochabend in New York die Box Fire TV vorgestellt, die so leistungsfähig sein soll, dass man damit nicht nur die hauseigene Internet-Videothek Amazon Instant Prime sowie Konkurrent Netflix, sondern sogar Internet-Spiele abrufen kann.

Im Innern der Settop-Box, die in etwa so groß ist wie mehrere übereinander gestapelte CD-Hüllen, befindet sich ein Mini-Computer mit leistungsfähigem Vierkernprozessor. Nach Angaben von Amazon-Manager Peter Larsen ist Fire TV dreimal schneller als die Konkurrenzprodukte – mit 99 Euro spielt das Amazon-Gerät in der gleichen Preisklasse wie AppleTV.

Google hatte vor zwei Wochen den Chromecast-Stick auf den Markt gebracht

Google hatte vor zwei Wochen mit dem Chromecast-Stick ein vergleichbares Produkt in Europa gestartet, das mit 35 Euro jedoch erheblich billiger ist. Ob und wann die Amazon-Box nach Deutschland kommt, ist bislang nicht bekannt. Zu den Besonderheiten von Amazons Fire TV gehört die Sprachsteuerung, das dazugehörige Mikrofon befindet sich in der Fernbedienung. Für Spiele wird es einen speziellen Controller geben.

Der Markt für Internet-Videotheken befindet sich derzeit in einer Boomphase. Einer Studie der Berliner Agentur Goldmedia zufolge werden sich die Umsätze bis 2018 auf 450 Millionen Euro verdreifachen. Amazon hatte erst vor wenigen Wochen einen neuen Preiskampf gestartet. Beim Abschluss eines Jahresabos für Amazon Instant Prime liegt der Monatspreis bei knapp über vier Euro und damit ungefähr bei der Hälfte der sonst verlangten Gebühren. Zudem setzt Amazon auf eigene Inhalte wie die Serie „Alpha House“ mit John Goodman. Allerdings enthält der Katalog von Amazon mit 12 000 Filmen und Serien erheblich weniger Titel als zum Beispiel vom deutschen Marktführer Maxdome mit 50 000 Inhalten. Kurt Sagatz

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