Neue ARD-Thriller-Reihe: Natalia Wörner als "Diplomatin": Sie kann nicht anders
In einer neuen ARD-Reihe ist Natalia Wörner fürs Auswärtige Amt unterwegs in heiklen Missionen. Und erinnert dabei stark an eine bekannte US-amerikanische Serienfigur.
Serien-Kenner-Quizfrage, wer ist das: Attraktive, toughe Agentin, Mitte 40, gerne mit Kopftuch im Mittleren und Fernen Osten im Einsatz, ein Kind zu Hause, eher nicht gut als Mutter, sondern dem Beruf mit Haut und Haaren verfallen? Nein, nicht Carrie Mathison alias Claire Danes, die Heldin aus der US-Serie „Homeland“ (die ist jünger als 40!), sondern Karla Lorenz alias Natalia Wörner in der neuen ARD-Reihe „Die Diplomatin“.
Ähnlich wie Carrie Mathison für den CIA übernimmt Karla Lorenz heikle Missionen fürs Auswärtige Amt. Jobs im Spannungsfeld zwischen Staatsräson, Geschäftsinteressen, Geheimdiensten, Bürgerkriegen und Terror, zwischen gutem Gewissen und korrumpierter Welt. Dieses Fass wird hier zwischen der Bundesrepublik und den Philippinen aufgemacht. Vor der Küste dort sind zwei deutsche Urlauber verschwunden.
Für den Krisenstab im Auswärtigen Amt und seinen Chef (Thomas Sarbacher) deutet vieles auf Geiselnahme hin. Als Sonderbeauftragte darf Karla Lorenz ran. Ausgerechnet. Die unkonventionelle Diplomatin hatte bei ihrem letzten Einsatz in Bahrain Turbulenzen ausgelöst. Der Auftrag ist eine Bewährungschance. Und eine Rückkehr. Schon einmal hat die Lorenz auf den Philippinen an einer Geiselbefreiung mitgewirkt und dazu noch eine leidenschaftliche Affäre mit einem philippinischen Regierungsbeamten, der nun Verteidigungsminister ist.
Zurück aus dem Dschungel?
Dass solcherlei Lieben kurzlebig sind, musste schon die Agentin in „Homeland“ erfahren. Und natürlich, so ist das in einer korrumpierten Welt, sind in Manila/Berlin die Guten (Ministerien, entführte Touristen) nicht immer gut und die Bösen (Rebellen) nicht immer Böse, schon gar, wenn das Thema Waffenhandel ins Spiel kommt.
Eine starke Rolle für Natalia Wörner, ein leidlich spannender, stark besetzter Thriller (Michael Mendl, Udo Wachtveitl, Corinna Kirchhoff), bei dem wenig ausgelassen wird: Verfolgungsjagden, Postkartenbilder aus einem Land zwischen Armut und Touristenattraktion (Regie: Franziska Meletzky), ein auffällig schöner Begleiter der Diplomatin (Jannik Schümann).
Vorsicht auch in solchen Filmen vor Menschen, die vorgeben, Schulen für einheimische Kinder zu bauen. Ob und wie die umtriebige Heldin – die, nach dem Grunde ihres Tuns befragt, sagt, sie könne nicht anders – aus dem Dschungel zurück heim zu ihrem Kind kommt, sei nicht verraten. Nur das: Kind und großes Bücherzimmer machen bei Karla Lorenz genauso wenig Sinn wie bei Carrie Mathison.
„Die Diplomatin - Entführung in Manila“, Samstag, ARD, 20 Uhr 15
Markus Ehrenberg
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