Nach Algerien-Spiel: Mertesacker von ZDF-Reporter genervt
"Was wollen Sie von mir?". Ein ZDF-Reporter wurde nach dem zähen Achtelfinalsieg der Deutschen gegen Algerien zum Blitzableiter für Per Mertesacker. Dabei war seine Frage durchaus berechtigt.
Es war möglicherweise der gesammelte Frust über den Verlauf des Spiels gegen Algerien, den ZDF-Reporter Boris Büchler nach dem Deutschland-Sieg im Achtelfinale am späten Montagabend von Per Mertesacker beim Gespräch in der Mixed-Zone abbekam. „Herr Mertesacker, Glückwunsch zum Einzug ins Viertelfinale. Was hat das deutsche Spiel so schwerfällig und anfällig gemacht?“ Mertesacker kann es nicht fassen. „Ist mir völlig wurscht. Wir sind jetzt unter den letzten Acht und das zählt“, erwidert der Nationalspieler, ohne Büchler auch nur eines Blickes zu würdigen. Dabei war die Frage von Büchler weder anmaßend noch unberechtigt und allemal vernünftiger als sich danach zu erkundigen, wie sich ein Spieler nach solchen nervenaufreibenden 120 Minuten fühlen muss. Doch möglicherweise ist Mertesacker nicht ganz unvoreingenommen in diese Begegnungen zwischen Fußball-Profi und Reporter in die Mixed-Zone gegangen.
„Aber das kann ja nicht das Niveau sein, dass Sie sich vorher ausgerechnet haben. Dass man jetzt, wenn man ins Viertelfinale einzieht, noch steigern muss, dürfte auch Ihnen klar sein“, fragt der ZDF-Mann ebenfalls leicht gereizt weiter. „Was wollen Sie jetzt von mir, so kurz nach dem Spiel? Das kann ich nicht verstehen“, geht der verbale Schlagabtausch nach der Verlängerung weiter.
"Glauben Sie, das ist irgendwie so eine Karnevalstruppe?"
„Ich gratuliere erst mal und wollte dann wissen, warum es in der Defensive und beim Umschaltspiel nicht so gut gelaufen ist, wie man es sich vorgestellt hat“, versucht der Reporter die Spannung zu entkrampfen. „Glauben Sie, unter den letzten 16, das ist irgendwie eine Karnevalstruppe oder so etwas? Sie haben uns das hier richtig schwer gemacht über 120 Minuten und wir haben gekämpft bis zum Ende. Und haben dann überzeugt, besonders in der Verlängerung. Das war ein Auf und Ab und wir waren mutig. Wir haben viel zugelassen. Zum Ende hin haben wir verdient gewonnen. Ich lege mich jetzt erst mal drei Tage in die Eistonne und dann sehen wir weiter.“
Doch statt es dabei bewenden zu lassen, setzt Büchler nach: „Es war ein absoluter Kraftakt. Eine echte Energieleistung. Glauben Sie, dass jetzt irgendwann noch irgendwann noch einmal so ein Wow-Effekt kommt, wie bei der WM 2010, dass es auch spielerisch besser läuft?“ will der Reporter wissen. „Was wollen Sie? Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder sollen wir wieder ausscheiden, und haben schön gespielt? Ich versteh die ganze Fragerei nicht. Wir sind weiter gekommen. Wir sind super-happy. Wir haben heute alles gegeben und bereiten uns jetzt auf Frankreich vor“, beendet Per Mertesacker dieses Zusammentreffen, „Dazu alles Gute“, sagt Büchler und erhällt von Mertesacker immerhin noch ein Danke, bevor der Spieler genervt abrauscht.
Kurt Sagatz
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