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Bald wieder ein Herz und eine Seele? Matthias Opdenhövel (links) und Mehmet Scholl beim Fachsimpeln.
© SWR/Alexander Kluge

ARD noch nicht mit Mehmet Scholl versöhnt: Mein lieber Scholli

Mehmet Scholls Zukunft als ARD-Experte ungewiss. Das Vierer-Team für die Bundesliga-„Sportschau“ ist dagegen komplett.

Es kommt bei der ARD schon mal vor, dass einer wie der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach die Talkshow „Maischberger“ aus Ärger über die Talkshowgästin Jutta Ditfurth verlässt. Das war am vergangenen Mittwoch.

Auch kommt es in Deutschlands lebhaftestem Fernsehprogramm vor, dass ein ARD-Mitarbeiter seinen TV-Dienst erst gar nicht antritt. So tat es der Fußballexperte Mehmet Scholl, der kurz vor dem Confed-Halbfinale Portugal gegen Chile am 29. Juni das ARD-Studio in Baden-Baden verließ. Offenbar wollte Scholl nicht über die Doping-Vorwürfe gegen Russlands Fußballer reden. Bis zum Ende des Turniers war Scholl nicht mehr auf dem ARD-Schirm zu sehen. Dafür trat Thomas Hitzlsperger auf.

Also Knatsch, den Scholl aber dementierte, alles tipi-topi, natürlich werde er seinen Vertag einschließlich der WM 2018 in Russland erfüllen. Jetzt wird von Branchendiensten eine klärende Aussprache zwischen Scholl und ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky gemeldet, die das Erste dem Tagesspiegel nicht bestätigen wollte. Unverändert gelte Balkauskys Aussage: „Wie bereits gesagt, werden wir das Ganze intern klären und bei gegebener Zeit informieren, wenn es etwas Berichtenswertes in dieser Angelegenheit zu sagen gibt.“

Scholl ist in Teilen des Fernsehpublikums noch umstrittener als der Talkdauergast Bosbach, zugleich ist er einer, dem Kompetenz und die Qualität zum Jetzthaut-er-einen-Spruch-raus bescheinigt wird. In dem TV-Fußballgeschäft der glattgebügelten Sätze und der Woran-hat’s-gelegen-Fragen eine Rarität.

"Viererbande" für Bundesliga-"Sportschau" komplett

Unterdessen meldete die ARD, dass das Moderatoren-Team der Bundesliga-„Sportschau“ im Ersten komplett ist. Alexander Bommes, Gerhard Delling, Matthias Opdenhövel und Jessy Wellmer werden die Bundesliga-Sendung am Samstag präsentieren.. Die 37-Jährige RBB-Mitarbeiterin Wellmer wird die Moderation im Wechsel mit ihren männlichen Kollegen übernehmen, deren Verträge die ARD verlängert hat, wie das Erste am Montag mitteilte.

Wellmer ist nach Monica Lierhaus die zweite Frau, die ab Beginn der neuen Saison die Spiele der Fußball-Bundesliga in der ARD präsentiert. „Es ist einfach ein toller Job, Millionen Fußballfans in Deutschland die Bundesliga zu präsentieren“, sagte Wellmer. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.“

Das ist ein so schöner Satz, dass er nicht unbedingt von Mehmet Scholl oder Wolfgang Bosbach kommen muss. Auf jeden Fall steht jetzt nur noch die Klärung zweier Fragen an: Wann finden Bosbach und ARD, wann finden Scholl und ARD zu einem klärenden Gespräch zusammen? Das Fernsehen braucht beide, da sie beide – der Experte und der CDU-Politiker – die Qualität zum Aufreger haben. Joachim Huber

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