Abschied bei der "Sportschau": Beckmann hat seine Sport-TV-Karriere beendet
Mit Wehmut und roter Jacke: Reinhold Beckmann moderierte am Samstag Abend seine letzte "Sportschau". Seine Nachfolge übernimmt Jessy Wellmer vom RBB.
Die Meisterschaft entschieden, Champions-League-Teilnehmer fest gelegt, im Mittelpunkt der ARD-Bundesliga-„Sportschau“ am frühen Samstagabend stand - der Moderator. Reinhold Beckmann nahm nach fast 30 Jahren seinen Abschied als Sport-Moderator. Eines der bekanntesten TV-Gesichter hat am 32. Spieltag den sportlichen Teil seiner langen Karriere beendet.
Es war ein unspektakuläres Ende, ähnlich seinem sachlichen Moderations- und Reportagestil. Kurz vor 20 Uhr: Zum Abschied erhielt Beckmann von der „Sportschau“-Redaktion und ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky eine rote Jeansjacke. Ein ähnliches Modell hatte Beckmann in seiner ersten „ran“-Sendung getragen. Zuvor hatte sich der 61 Jahre alte Journalist vom Publikum verabschiedet. Er musste noch einige Bilder aus seiner Moderatoren-Karriere über sich ergehen lassen, die Beckmanns Mut zu grellen Jacken und großen Brillen dokumentierten. „Jetzt ist es so weit, ich mach hier nicht den Seehofer - keine Angst, kein Rücktritt vom Rücktritt.“
Die rote Jacke war ein Markenzeichen für Beckmanns Art, Sport frecher anzubieten. Der Sport-Journalist prägte die moderne Art der Fußballpräsentation wie kaum ein anderer.
Beckmann begann 1990 als Sportchef bei Premiere. 1992 ging er zu Sat 1, beeinflusste als Mit-Erfinder und Moderator von „ran“ die Veränderungen der Sportberichterstattung im Fernsehen ganz wesentlich. Kameraschwenks zu Promis auf die Tribüne waren revolutionär. Nicht jedem gefiel das. Inzwischen gehört so etwas zum Standard.
Akzente hatte Beckmann auch schon bei „Sport im Westen“ gesetzt, wo er 1987 beim WDR seine Sport-TV-Karriere begonnen hatte . Vor 19 Jahren ging der Journalist wieder zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Seit die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga 2003 zur ARD zurückkehrten, gehörte Beckmann zum Moderatoren-Team der „Sportschau“. In den vergangenen Jahren kam Beckmann bei den großen Fußballturnieren - WM und EM - allerdings nicht mehr in erster Moderatoren- und Reporter-Linie zum Einsatz.
Der Journalist wird weiter auf dem Bildschirm zu sehen sein, in seiner Reportagereihe „#Beckmann“. Seine Nachfolge bei der „Sportschau“ übernimmt eine Frau: Jessy Wellmer vom RBB.