Zukunft der ARD: Mehr Strahlkraft bitte!
ARD-Programmchefin Christine Strobl sucht den Erfolg - im linearen wie im nonlinearen Programm.
Bei ARD Degeto waren die Erfolge schneller und in größerer Zahl zu haben. Also freute sich deren ehemalige Geschäftsführerin und seit drei Wochen amtierende ARD-Programmdirektorin Christine Strobl beim Pressegespräch am Freitag über die fast sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die der Degeto-Masuren-Krimi am Donnerstag eingefahren hat. Und da war eben auch das Publikum vertreten, das das Erste fast komplett eingebüßt hat: die Jugend. Um die ist es Strobl zu tun, im linearen Ersten, vor allem aber in der nonlinearen Mediathek. Da sollen, wie aktuell mit der Schwulen-Serie „All you need“, die verlorenen Zielgruppen neu gewonnen werden. Und Strobl ist tatsächlich optimistisch, dass diese Rückholaktion ebenso gelingen wird wie folgende Zweiteilung: das Erste für alle, die Mediathek für Zielgruppen.
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Weitere Details nannte sie nicht, erst mal muss ein Konzept für die nächsten Programmanstrengungen im Linearen wie Nonlinearen gefertigt werden, im Sommer soll es den Intendantinnen und Intendanten zur Abstimmung vorgelegt werden, ehe es Anfang 2022 zur Umsetzung kommt. „Wir sitzen noch in der Baustelle“, sagte Christine Strobl.
Klar wurde, dass die Programmdirektorin auf eine Konzentration der Kräfte setzt. Weniger, aber mehr Programm mit Strahlkraft könnte Devise sein. „Nicht mehr 725, sondern nur noch 700 Dokumentationen“, nannte sie als Beispiel und verwies darauf, dass sie ein publizistischer wie Publikumserfolg wie „Rechts. Deutsch. Radikal“ bei ProSieben ärgert – weil er eben nicht im Ersten gelaufen ist.
Köpfe-Management
Die Programmchefin präferiert auch ein sogenanntes „Köpfe-Management“, sprich einen engeren Konnex von Protagonist und Programm, nicht nur bei der Comedy, sondern zum Exempel auch bei „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni, der im Kontext der US-Präsidentenwahl seine USA-Expertise ausspielen konnte.