Wie geht es Michael Schumacher?: Medien-Bericht verärgert Schumachers Managerin
Michael Schumacher kann laut der Zeitschrift "Bunte" wieder gehen. Die Managerin der verunglückten Formel-1-Legende hat dementiert, Die Zeitschrift bleibt bei ihrer Behauptung.
Ein Bericht der Zeitschrift "Bunte" hat Verärgerung im Umfeld des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher ausgelöst. Die Zeitschrift "Bunte" zeigt auf dem aktuellen Titel ein Bild des vor zwei Jahren bei einem Skiunfall verunglückten Ex-Rennfahrers und schreibt dazu: "Er kann wieder gehen ...". Im Artikel heißt es dann laut "Bild" sinngemäß, Schumacher sei zwar sehr dünn, könne aber mithilfe seiner Therapeuten ein paar Schritte gehen. Auch einen Arm könne er heben.
Sabine Kehm, Schumachers Managerin, dementierte laut "Bild" diese Aussage. "Leider werden wir durch einen aktuellen Pressebericht zu der Klarstellung gezwungen, dass die Behauptung, Michael könne wieder gehen, nicht den Tatsachen entspricht", so Kehm. Solche Spekulationen seien unverantwortlich, denn angesichts der Schwere seiner Verletzungen sei der Schutz der Privatsphäre für Schumacher sehr wichtig, so die Managerin weiter. Leider führten diese Gerüchte außerdem dazu, "dass viele Menschen, die ehrlich Anteil nehmen, sich falsche Hoffnungen machen".
Interessante Notiz am Rande: Die "Bunte" hat mit ihrem Schumacher-Cover und ihrer wundersamen Titelgeschichte in der heutigen "Bild"-Ausgabe eine große Anzeige, vier Seiten nach Kehms Dementi im redaktionellen Teil.
Die "Bunte" rückt selbst nach dem Dementi der Managerin, die seit 15 Jahren für Schumacher arbeitet, von ihrer Aussage zum Gesundheitszustand Michael Schumachers nicht ab. Die "Bunte"-Redaktion bleibe bei ihrer Darstellung, teilte eine Sprecherin von Hubert Burda Media dem Tagesspiegel mit.
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Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit
Das dürfte Konsequenzen haben. Schumachers Anwalt hat inzwischen in einem "Informationsschreiben" darauf hingewiesen, dass die Behauptung in der "Bunten", Michael Schumacher könne wieder gehen, einen rechtswidrigen Eingriff in dessen Privatsphäre darstelle. "Hierzu gehören Ausführungen, die Aufschluss über den Gesundheitszustand und den Genesungsfortschritt geben. Schließlich entspricht diese Behauptung auch nicht der Wahrheit. Wir werden gegen die ,Bunte' rechtliche Schritte in die Wege leiten und raten von der Übernahme der Behauptung ab."
Jean Todt, der Präsident des Automobil-Weltverbandes Fia, gilt als enger Freund Michael Schumachers. Er äußerte sich zuletzt im Oktober 2015 zum Zustand des früheren Sportstars. "Ich sehe ihn und seine Familie sehr oft. Michael kämpft immer noch. Ich bin sehr stolz auf ihn."
Ein Sturz während eines Skiurlaubs Ende 2013 in Frankreich hatte bei Schumacher schwerste Hirnverletzungen verursacht. Nachdem er außer Lebensgefahr war, wurde Schumacher in ein künstliches Koma versetzt. Im April 2014 sprach Managerin Kehm von "Momenten des Erwachens". Schumacher ist inzwischen wieder in seinem Haus am Genfer See und wird dort betreut.