„Wir sind alle sexistisch“: Maria Furtwängler beklagt Diskriminierung von Frauen im Fernsehen
Kaum ältere Frauen im Fernsehen und zu wenig Expertinnen. Maria Furtwängler nutzt ihre Popularität für die Vorstellung einer Studie über Geschlechterungerechtigkeit.
Die unter anderem aus dem "Tatort" bekannte Schauspielerin Maria Furtwängler wünscht sich, dass Frauen ab Mitte 30 nicht aus dem Fernsehen verschwinden. „Das ist eine Form von Diskriminierung“, sagte die 52-jährige Schauspielerin am Mittwoch in Berlin.
Sie finde es außerdem untragbar, „dass nach wie vor Männer uns die Welt erklären“. Frauen kämen hingegen dann vor, wenn jemand eine schnelle Info brauche - etwa bei den Navigationssystemen und Sprachassistenten mit weiblichen Namen wie Siri oder Alexa.
Furtwängler war zu Gast bei der Vorstellung des Buchs „Ausgeblendet - Hält das Fernsehen die Fortschritte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit auf?“. Sie unterstrich, wie verbreitet Vorurteile seien: „Wir sind alle sexistisch, wir sind alle homophob, und wir sind alle rassistisch.“
Auch sie selbst ist demnach nicht frei von Sexismus. So habe sie etwa einmal im Flugzeug die weibliche Stimme der Pilotin gehört und gedacht: „Scheiße, wie komme ich hier raus?“ Ihre Schlussfolgerung: „Wir müssen uns alle immerzu überprüfen.“
Das Buch zu einer Studie der Universität Rostock macht auf die Diskriminierung von Frauen in Film und Fernsehen aufmerksam - etwa auf die geringe Sichtbarkeit von älteren Frauen und den Mangel an Expertinnen im Fernsehen. (dpa)