Sexual- und Beziehungskunde siegt in der Mediathek: Make more love mit dem ZDF
Die Aufklärungs-Doku mit Ann-Marlene Henning führt die Hitliste der ZDF-Mediathek 2015 an. "heute-show" überragt in den Top 50
In der ARD bleibt der „Tatort“ das Maß aller Dinge. Ob bei der Quote für die Liveausstrahlung am Sonntag ab 20 Uhr 15 oder bei der Mediatheken-Nutzung, der Münster-„Tatort: Schwanensee“ lag 2015 mit Abstand vorne. 463 000 Menschen nutzten das nonlineare Angebot, wie überhaupt der ARD-Krimi die Ergebnistabelle regierte. Ganz anders das Bild beim ZDF: Das Verbrechen dominiert die Top Ten der Abrufvideos 2015 nicht. Erst auf Platz fünf kommt mit „Der Andere“, die erste Folge der „Schuld“-Verfilmungen nach Ferdinand von Schirach, mit 272 110 Sichtungen das Verbrechen zum Zug; „The Team“ (Episode 1) platziert sich mit 251 441 Sichtungen auf Rang acht, Kapitel fünf der „Blochin“-Serie holt mit 231 314 Sichtungen Platz zehn.
"heute-show" macht in den Top 50 das Rennen
Es ist die „heute-show“, die in den Top Ten wie in den Top 50 das Rennen macht. Drei Mal in der Spitzengruppe, die Ausgabe vom 20. November 2015 liegt mit 316 270 Sichtungen auf Rang drei. Überhaupt zeigt sich im Online-Sektor ein anderer ZDF-Zuschauer als beim Live-Gucken. Wie sonst könnte die Auftaktfolge von „Tannbach – Schicksal eines Dorfes“ (336 950 Sichtungen) Silber holen? Die eigentliche Sensation ist der Spitzenrang: Die Aufklärungsdoku „Make Love – Sex ohne Leistungsdruck“ liegt mit 373 934 Sichtungen weit, weit vorne. Also kein Krimi, keine Nachrichten, keine „heute-show“ konnte dem ersten der beiden Teile der fortgeschrittenen Sexual- und Beziehungskunde mit der Paartherapeutin Ann-Marlene Henning das Wasser reichen.
Wie geht es weiter mit der Liebe im ZDF?
Was macht der Mainzelmann-Sender mit diesem Erfolg? Im Sommer folgen vier weitere Ausgaben von „Make Love – Liebe machen kann man lernen“ im Zweiten. Und dann? Aus dem Sender ist zu hören, dass über eine Fortsetzung der Gebrüder-Beetz-Produktion noch nicht entschieden ist. So zögerlich war schon der MDR gewesen, also hatte das ZDF zugegriffen. Jetzt hakt es in Mainz. Die Privatsender warten schon. Joachim Huber