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 Sky überträgt zwar weiterhin die meisten Liga-Spiele, muss sich den Kuchen aber mit Eurosport teilen. Fotos: Promo/dpa
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Bundesliga in TV, Radio, Internet: Live-Fußball im Fernsehen wird komplizierter und teurer

Die neue Bundesliga-Saison im Fernsehen, Radio und im Internet: ein Überblick über Angebote und Anbieter von A wie Amazon bis Z wie ZDF.

Drei Abonnements und mehr als ein halbes Dutzend Sender: Die Bundesliga im Fernsehen wird mit dem Saisonstart am 18. August so unübersichtlich und teuer wie noch nie. Ein Überblick.

LIVE: Ohne zusätzliche Bezahlung kann der Fußballfan nur wenige Partien sehen, die 2. Liga ist sogar komplett im Pay-TV verschwunden. Das ZDF löst die ARD beim Eröffnungsspiel der 1. Liga ab – am 18. August mit der Partie Bayern München gegen Bayer Leverkusen – und zeigt fünf weitere Partien im frei zu empfangenden Fernsehen: neben der Eröffnungspartie je eine Partie am 17. und 18. Spieltag, die Relegation zur 2. Bundesliga sowie den Supercup.

Neuer Anbieter im Pay-TV ist Eurosport. Der Spartensender zeigt 30 Erstliga-Spiele am Freitag sowie fünf am Sonntag (13 Uhr 30) und fünf am Montag (20 Uhr 30). Im Angebot des Spartensenders sind zudem alle Relegationspartien sowie der Supercup. Diese Fußball- Übertragungen laufen allerdings nur im Internet über den Eurosport-Player. Sie sind – anders als andere Eurosport-2-Angebote – nicht über Sky zu empfangen, sodass die Fans ein Bundesliga-Abonnement ab zehn Euro benötigen.

Den Slogan „Alle Spiele, alle Tore“ kann Sky nicht mehr strapazieren, trotzdem werden auf der Pay-TV-Plattform die meisten Bundesliga-Partien übertragen. Der Marktführer im Pay-Bereich zeigt unter anderem alle Spiele am Samstag sowie 60 Partien am Sonntag (15 Uhr 30/18 Uhr). Dazu bietet Sky weiterhin die Konferenzen am Samstag und an den Spieltagen während der englischen Wochen. Die 2. Liga live läuft komplett bei Sky. Das Montagsspiel beim frei zu empfangenden Spartensender Sport1 gibt es nicht mehr.

Die Komprimierung im Free-TV

ZUSAMMENFASSUNGEN: Die ersten Höhepunkte des Spieltages am Samstag im Free-TV zeigt weiterhin die „Sportschau“ der ARD am Samstag ab 18 Uhr. Dazu zählen 1. und 2. Liga. Weitere Zusammenfassungen mit ersten Bildern vom späten Samstagsspiel gibt es beim ZDF im „Aktuellen Sportstudio“. Die Höhepunkte der Sonntagsspiele laufen in den Dritten Programmen, im RBB-Fernsehen wie anderswo ab 21 Uhr 45.

Neu ist die Zusammenfassung am Montagabend bei Nitro. Der zur RTL-Gruppe gehörende Nischensender kann als einziges Programm Bilder von allen Partien ohne extra Bezahlung zeigen, nach 23 Uhr auch von den fünf Erstliga- und 23 Zweitligaspielen am Montag. „Es ist ja wenig im Free-TV zu sehen“, umriss Senderchef Oliver Schablitzki die Hoffnungen auf eine ordentliche Quote. Die Sendung „100 Prozent Bundesliga“ wird von Laura Wontorra und Thomas Wagner moderiert. „Ein bisschen Entertainment“, versprach Wontorra. Der Kern soll aber der Fußball sein, sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe. Damit werden nach 25 Jahren Pause wieder Bilder der Fußball-Bundesliga bei RTL zu sehen sein. RTL und Nitro zeigen auch Länderspiele, unter anderem von der WM-Qualifikation.

Neu sind auch die frei zu empfangenden Bilder von Sky News. Der Sportnachrichten-Ableger des Pay-TV-Senders darf am Freitagabend von 22 Uhr 30 an und am Sonntag von 19 Uhr 30 an Bilder von der 2. Liga zeigen.

Nur ein kleines Angebot hat Sport1 im Programm. Der Spartensender kann am Sonntag zwischen sechs Uhr morgens und 15 Uhr Highlights der Erst- und Zweitligaspiele vom Freitag und vom Samstag zeigen.

Im Pay-Bereich ist erstmals das Streamingportal Dazn dabei, das zum Rechtehalter Perform gehört. Gegen Gebühr (9,99 Euro im Monat) kann der Fan das Internet-Angebot sehen, das es bei Bild.de gab: Highlight-Clips 40 Minuten nach Abpfiff. Frei zu empfangen gibt es die Höhepunkte am Montag von 0 Uhr an bei den ebenfalls zu Perform gehörenden Portalen Spox und Goal.

Die Telekom hat wieder bewegte Bilder der Fußball-Bundesliga im Programm. Das Angebot, die Konferenzen des Pay-TV-Senders Sky zu sehen, gilt allerdings nur für Telekom-Kunden. Das Paket beinhaltet nach Angaben des Unternehmens auch Konferenzen der Champions League und kostet 9,95 Euro im Monat. Die Telekom hatte bis 2013 ein eigenes Bundesliga-Angebot, erhielt zuletzt bei den Ausschreibungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) aber keine Rechte.

Neu dabei: Amazon. Der Internetkonzern macht mit seinen Webradio-Übertragungen den ARD-Wellen Konkurrenz.
Neu dabei: Amazon. Der Internetkonzern macht mit seinen Webradio-Übertragungen den ARD-Wellen Konkurrenz. Für das vom ehemaligen 90elf-Macher Florian Fritsche aufgestellte Fußballprogramm wird allerdings ein Abo benötigt.
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DIE LIGA IM RADIO: Für den Hörfunkempfang auf UKW und DAB+ hat sich die ARD die Übertragungsrechte der DFL gesichert. Wie gewohnt berichten die Regionalprogramme live aus den Stadien. Für Berlin und Brandenburg überträgt das RBB Inforadio in „Sport am Sonnabend“ zwischen 15 Uhr 05 bis 18 Uhr die beliebte Bundesliga-Konferenz mit der Schluss-Konferenz ab 16 Uhr 55. Das Inforadio ist zusätzlich bei jedem Bundesligaspiel live am Ball, egal an welchem der nun vier Spieltage. Das Gleiche gilt für die Zweitligaspiele von Union. Radioeins sendet sonnabends wie gewohnt „Arena“von 14 bis 18 Uhr und radioBerlin88,8 steigt bei wichtigen Spielen von Hertha und Union mit Live-Einblendungen ein.

Bei den übrigen ARD-Sendern halten unter anderem folgende Wellen den Ballkontakt: Bayern 1, „Heute im Stadion“. Bremen 1, „Die Fußball-Bundesliga“. hr1, „Arena“. MDR info, „Fußball-Bundesliga“. NDR 2, „Die NDR 2 Bundesligashow“. SR 3, „Sport und Musik“. SWR 1, „Stadion“. WDR 2, „Liga Live“.

Der neue im Webradio: Amazon

Die Internet-Radiorechte für die Bundesliga für die Saison 2017/18 und drei weitere Spielzeiten hat die DFL dagegen an den Internet-Riesen Amazon vergeben. Bislang kam das Webradio zur Fußball-Bundesliga von Sport 1. Amazon tritt zum ersten Mal als Anbieter von Live-Sportübertragungen auf. Der Internet-Konzern hat unter Führung des ehemaligen 90elf-Machers Florian Fritsche die Zeit seit dem Rechteerwerb vor einem Jahr gut genutzt. Klotzen statt Kleckern, war offenbar die Devise. Amazon überträgt alle 617 Pflichtspiele der Bundesliga, 2. Bundesliga sowie Relegation und Supercup live und in voller Länge. Einzelspiele werden durch jeweils 15 Minuten Vor- und Nachberichte sowie eine Halbzeitanalyse flankiert.

Die Spiele der ersten Liga werden von zwei Kommentatoren begleitet, von denen einer exklusiv für die Konferenz abgestellt ist. An der Spitze des Kommentatoren-Teams steht Marco Röhling, Moderatoren werden Oliver Faßnacht und Konni Winkler sein. Beeindruckend ist außerdem die Expertenliste, zu der unter anderem frühere Trainer wie André Schubert und Robin Dutt sowie Spielernamen wie Timo Hildebrand, Jens Nowotny, Florian Kringe, Maik Franz und Yildiray Bastürk gehören.

Die Konferenz läuft ebenfalls über die vollen 90 Minuten und ist werbefrei, bereits um 15 Uhr gibt es zudem eine eigene Bundesliga-Show. Für das Bundesliga-Radio von Amazon wird entweder ein Abo von Amazon Prime oder von Amazon Music Unlimited benötigt. Exklusiv für Mitglieder von Music Unlimited gibt es zudem die 63 Spiele des DFB-Pokals 2017/2018 im Webradio. Am 11. August geht es hier mit der ersten Runde des DFB-Pokals los.

Zum Empfang von Bundesliga und Pokalspielen wird die Amazon-Music-App oder ein Gerät aus der Alexa-Familie benötigt. Bei der Produktion wird Amazon von Plazamedia unterstützt, für Live-Daten und Statistiken hat Amazon den Sportdatenspezialisten Heimspiel mit ins Boot genommen.

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