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Conchita Wurst (links) und Steven Gätjen moderieren die Show „Free European Song Contest“
© dpa/Willi Weber/ProSieben

ARD und ProSieben: Litauen und Spanien gewinnen deutsche ESC-Ersatzshows

Der Eurovision Song Contest 2020 fällt der Coronas-Pandemie zum Opfer. ARD und ProSieben machen eigene Wettbewerbe, bei denen das Publikum wählen konnte.

„Open up“ hätte das Motto des diesjährigen Eurovision Song Contest in Rotterdam lauten sollen, doch es kam die Corona-Pandemie, der Shutdown und alles anders. ARD und ProSieben sendeten am Samstagabend konkurrierende Ersatzwettbewerbe für das deutsche TV-Publikum. Litauen gewann mit dem minimalistischen Elektropopsong „On fire“ der Band The Roop das deutsche ESC-Finale im Ersten. Bei ProSieben gewann Nico Santos für Spanien mit dem Lied „Like i love you“ den „Free European Song Contest“. Diesen neuen alternativen Wettbewerb mit eigenen Musikbeiträgen produzierte Altmeister Stefan Raab.

Im Ersten lief außerdem nach dem deutschen ESC-Finale zeitversetzt eine zweistündige internationale Ersatzshow des niederländischen Fernsehens, bei der es aber kein Voting gab.

Dafür gab es in dieser aus Hilversum bei Amsterdam präsentierten Sendung Ausschnitte aller für den ESC in Rotterdam vorgesehenen Beiträge. Am Ende der europaverbindenden Show, die von Sendern in 45 Ländern übernommen wurde, sangen die nominierten Interpreten gemeinsam - wenngleich coronabedingt von zu Hause aus - „Love Shine a Light“, den ESC-1997-Siegertitel von Katrina and the Waves.

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In Anlehnung an den Hit und die Krisenlage lautete der Titel der Show „Europe Shine a Light“. In einem Einspieler sagte Björn Ulvaeus (75), Mitglied der berühmtesten ESC-Siegerband Abba: „Lang lebe der Eurovision Song Contest.“ Ulvaeus lobte den ESC als „unglaublich schön europäisch“ und versprach, die Musikshow werde in gewohnter Weise wiederkommen. Offiziell bekanntgegeben wurde in der Show aus Holland auch, dass Rotterdam 2021 zum Zuge komme und die Show austragen dürfe.

Sänger Ben Dolic lieferte zuvor im deutschen ESC-Finale der ARD mit Moderatorin Barbara Schöneberger eine Vorstellung davon ab, wie der deutsche Beitrag für die Finalshow in Rotterdam ausgesehen hätte. Mit vier Tänzern und vor großer Leinwand sang der 23-Jährige in der leeren Hamburger Elbphilharmonie „Violent Thing“.

Helge Schneider als Überraschungsgast

Der von Raab erfundene „Free European Song Contest“ wartete parallel mit 16 Teilnehmern auf, darunter auch das Gastland „Der Mond“ - in Anspielung darauf, dass beim echten ESC seit Jahren ja auch das außerhalb Europas liegende Australien mitmache.

Am Ende der von Steven Gätjen und ESC-2014-Gewinnerin Conchita Wurst moderierten Show wurde zu verschiedenen Repräsentanten der Teilnehmerländer geschaltet, um Punkte einzusammeln. Für welches Land die deutschen Zuschauer die meisten Stimmen abgaben, verkündeten zugeschaltet aus Los Angeles Model Heidi Klum (46) und Ehemann Tom Kaulitz (30). Es war „der Mond“, hinter dem im „Masked Singer“-Astronautenkostüm Max Mutzke steckte.

Überraschend war der Künstler, der für Deutschland antrat: der Musiker und Komiker Helge Schneider („Katzeklo“). Das Lied des 64-Jährigen drehte sich passend zur Corona-Pandemie ums Zuhausebleiben („Forever at home, forever alone, für immer im Haus“). Für den Sieg reichte das aber nicht.

ProSieben hatte Schneiders Teilnahme zuvor geheim gehalten. Daher war spekuliert worden, Showmaster-Ruheständler Raab könnte selbst für Deutschland ins Rennen gehen.

Traditionell ist das Finale des Eurovision Song Contest die erfolgreichste Unterhaltungsshow des Jahres. Vergangenes Jahr sahen siebeneinhalb Millionen im Ersten zu. 2020 dürften sich die Millionen auf die Ersatzshows bei ARD und ProSieben verteilt haben. (dpa)

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