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Ihr Vater hat seine Verlobte erschossen. Werden die Intriganten Alexa Berg (Henrike Fehrs) und Ansgar von Lahnstein (Wolfram Grandezka) trotzdem ein Paar?
© ARD

ARD-Soap "Verbotene Liebe": Grausam geht es weiter

„Verbotene Liebe“ läuft künftig nur noch einmal wöchentlich. Dafür mit neuem Soundtrack, dichterer Handlung - und tot geglaubten Fieslingen.

Bügeln konnte man dabei hervorragend, Steuerbelege sortieren, Spargel schälen oder gar einschlafen. 20 Jahre lang war „Verbotene Liebe“, um 18 Uhr im Ersten, die perfekte Feierabendserie – Adelsfamilien auf malerischen Schlössern, Designerinnen in kurzen Kleidern. Alle schön, fast alle reich.

Mit der Entspannung ist es nun vorbei. Nach zwei Wochen Pause für Wintersportübertragung ersteht die Seifenoper ab dem 27. Februar als Weekly wieder auf. Immer freitags, 18 Uhr 50, 48 Minuten, zunächst in 15 Episoden, bei Erfolg womöglich öfter. Und wo die Daily noch redundant sein musste, Handlungsschleifen beabsichtigt waren, soll der Zuschauer jetzt: konzentrierter glotzen.

"Verbotene Liebe" wird dunkler, moderner, extremer

Guido Reinhardt, Produzent der Ufa Serial Drama, spricht am Dienstag in Berlin bei einer Präsentation von einer Premiere im deutschen Fernsehen. Erstmals wird aus einem täglichen ein wöchentliches Format. „Wie haben einen schweren Serienrucksack auf.“ Viele Hardcore-Fans seien mit der Sendung älter geworden, einen völligen Neustart könne man ihnen nicht antun. Auch viele Geschichten sind nach 4649 Folgen bereits erzählt. Gleichzeitig gilt es, ein neues Publikum zu gewinnen. Denn während vor zehn Jahren noch mehr als zwei Millionen Menschen „Verbotene Liebe“ schauten, schalteten zuletzt nur noch 1,2 Millionen ein. Nur in der ARD-Mediathek ist die Soap die meistgeklickte Sendung nach dem „Tatort“.

Für die wöchentliche Ausstrahlung habe man sich auf den Kern der Serie besinnen wollen: Die dysfunktionale Adelsfamilie von Lahnstein, in deren Zentrum auch weiterhin der charmante Bösewicht Ansgar von Lahnstein agiert. Was hält diese verfeindete Bande zusammen? Immer seltener treffen die Adligen im neuen Format auf die Bürgerlichen, immer weniger geht es nun um moralisch hintertrieben gegen integer, um Geld für einen neuen Fernseher auf der einen und 150 Millionen Euro für Diamanten auf der anderen Seite. In den ersten Folgen werden die aktuellen Handlungsstränge abgewickelt. So kehrt beispielsweise der totgeglaubte Fiesling Vincent Berg – nun mit Bart – ins „Verbotene-Liebe“-Universum zurück. Ein großer Teil der Figuren aber wird sterben, auswandern, mysteriös verschwinden, um den Cast auf etwa acht Hauptfiguren zu reduzieren (bislang waren es mehr als 20). Danach beginnt eine ganz neue Geschichte. Es taucht eine dem Zuschauer unbekannte Figur aus der Vergangenheit auf, die die von Lahnsteins, familientypisch, verheimlicht hatten. Mit ihr wird alles dunkler, moderner, extremer. Wer bislang Intrigen schmiedete, verantwortet nun Morde, wer ab und an austickte, landet in der Klapse. „Verbotene Liebe“ wird grausamer.

Handlung verdichtet, Soundtrack neu - der Zuschauer muss sich konzentrieren

„Verbotene Liebe“ wird auch teurer. Statt drei Folgen pro Woche produziert das unverändert große Team jetzt noch eine. Der Außendrehanteil steigt auf 75 Prozent, lange Kameraeinstellungen erzeugen Spannung, Polizeieinsätze und Krankenhausszenen erinnern an die „Soko“-Krimiserie. Dank neuer Kinoauflösung (2K) sieht man künftig Tanja von Lahnsteins Falten und Alexa Bergs Hautunreinheiten. Und wo früher immer gleiche Fahrstuhlmelodien den Nebenbei-Gucken-Charakter der Serie unterstützten, hat das neue Format einen eigenen Soundtrack.

Nicht nur die Zuschauer müssen sich künftig mehr konzentrieren, wenn sie ihre Serie noch verstehen wollen. Auch die Schauspieler. Mit der Verdichtung steigen die Ansprüche. Im neuen Trailer werden sie gar mit echten Namen präsentiert. Für manche ist das eine Chance.

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