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Zentrale der Funke Mediengruppe in Essen.
© DPA

"Berliner Morgenpost": Funke-Mediengruppe kündigt deutlichen Stellenabbau an

Der Essener Medienkonzern Funke will einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Betroffen ist auch die Zentralredaktion in Berlin.

Von Ragnar Vogt

Die Funke-Mediengruppe hat einen deutlichen Stellenabbau angekündigt. Allein durch die Schließung einer Druckerei in Essen würden 120 Arbeitsplätze wegfallen, berichtete der Branchendienst Horizont.net. Zudem würde in den Redaktionen der Zeitungsgruppe, zu der auch die "Berliner Morgenpost" gehört, Stellen abgebaut.

Auch die in Berlin ansässige Zentralredaktion sei betroffen, dort sollten mehr als 20 Redakteursstellen gestrichen werden, teilte die Journalistengewerkschaft DJV mit. Die Zentralredaktion war 2015 im Zuge einer früheren Sparrunde gegründet worden, sie beliefert alle Funke-Zeitungen mit überregionalen Inhalten.

Mit den Stellenstreichungen wolle der Konzern einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen, berichtete Horizont.net. Das Programm sei überschrieben mit „Zukunftsprogramm Funke 2022“. Gestärkt werden sollten die digitalen Angebote der Zeitungsgruppe.

Funke setze auch die Ausbildung ihrer Volontäre für ein Jahr aus, teilte der DJV mit. Einzelne lokale Redaktionen, etwa der Standort in Warstein der "Westfalenpost" mit fünf Mitarbeitern, sollten ganz geschlossen werden.

Der DJV kritisierte die Sparrunde. „Für diesen Kahlschlag gibt es keinen Grund“, sagte ihr Chef Frank Überall. Unbestritten sei, dass auch die Funke-Mediengruppe vom Strukturwandel der Medien betroffen sei. „Wer in einer wirtschaftlichen Durststrecke qualifizierte und verdiente Journalisten in die Arbeitslosigkeit entlässt, hat von verlegerischer Verantwortung keine Ahnung. Mit immer weniger Journalistinnen und Journalisten in den Redaktionen müsse zwangsläufig die Qualität der Produkte Schaden nehmen, sagte der Gewerkschaftschef.

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