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Willi Steul
© dpa

Neues vom Deutschlandradio: DLR vor Chefsuche

Willi Steul will sein Amt als Intendant des Deutschlandradios angeblich vorzeitig aufgeben. Wer wird sein Nachfolger?

Die zeitliche Nähe ist vielsagend. Vor anderthalb Wochen gab das Deutschlandradio (DLR) eine der größten Umbenennungsaktionen in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Senders bekannt. Und nun will Deutschlandradio-Intendant Willi Steul sein Amt offenbar zwei Jahre vor Vertragsende aufgeben. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, dass der Verwaltungsrat in den nächsten Tagen ein Schreiben des 65-jährigen Steul mit dessen Bitte um ein vorzeitiges Amtsende erwarten könne. Steul ist seit 2009 Intendant des bundesweit tätigen Senders, sein Vertrag wurde 2014 um fünf Jahre verlängert. Aber bereits seinerzeit war spekuliert worden, dass Steul mit Erreichen des Rentenalters aufhören könne. Von Senderseite hieß es nur, es lägen dazu keine Informationen vor.

Möglicherweise stehen beide Ereignisse in direkter Verbindung. Verantwortlich für die Umbenennung von Deutschlandradio Kultur in Deutschlandfunk Kultur und von DRadio Wissen in Deutschlandfunk Nova ist nicht etwa Intendant Willi Steul. Auf die Idee des gemeinsamen Markennamens kam vielmehr Programmdirektor Andreas-Peter Weber, der vor dem DLR bereits beim Saarländischen und beim Hessischen Rundfunk in herausgehobener Funktion tätig war.

Webers Vertrag wurde gerade erst im Juni auf Vorschlag von Noch-Intendant Steul bis 2021 verlängert. Die Begründung von DLR-Verwaltungsratschef Thomas Bellut – zugleich Intendant des ZDF – klingt bereits nach mehr: „Andreas-Peter Weber hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Er hat nicht nur die Profile der Programme gestärkt, sondern Deutschlandradio fit gemacht für die Herausforderungen der digitalen Medienwelt.“ Eine bessere Begründung für den nächsten Sprung auf der Karriereleiter im DLR kann sich Weber nicht wünschen.

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