Deutschlandradio-Intendant: Willi Steul hört angeblich vorzeitig auf
Erst 2014 wurde der Vertrag von Willi Steul als Intendant des Deutschlandradios um fünf Jahre verlängert. Nun hört der Journalist einem Medienbericht zufolge vorzeitig auf.
Der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, 65, legt sein Amt vorzeitig nieder. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, erwartet der Verwaltungsrat in den kommenden Tagen ein entsprechendes Schreiben von Steul.
Der promovierte Ethnologe und Journalist führt den Sender seit 2009; sein Vertrag wurde 2014 um weitere fünf Jahre verlängert. Bereits damals berichtete der „Spiegel“, Steul habe sich seine Wiederwahl nur mit der Zusage sichern können, sein Amt mit Erreichen des 65. Lebensjahres niederzulegen. Steul hatte dies damals bestritten.
Eine Sprecherin des Senders wollte das vorzeitige Ausscheiden des Intendanten nicht bestätigen. Solche „Informationen liegen mir nicht vor“, sagte sie.
Nach der Wiedervereinigung entstanden
Das Deutschlandradio war 1994 im Zuge der Wiedervereinigung entstanden. Dabei wurden der Kölner Deutschlandfunk, der RIAS Berlin im Westen und der nach 1989 vom „Runden Tisch“ gegründete und aus dem DDR-Rundfunk hervorgegangene Deutschlandsender Kultur zusammengeschlossen.
Steul hat seit 2012 einen Reformprozess und eine Profilierung der unterschiedlichen Mitglieder der Sendefamilie eingeleitet. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur sollten sich inhaltlich und in den Programmschemata noch stärker unterscheiden. Von den übrigen ARD-Hörfunksendern soll sich die Senderfamilie durch die bundesweite Orientierung stärker abheben.
Erst vor wenigen Tagen hatte das Deutschlandradio zwei seiner drei Wellen umbenannt. Aus Deutschlandradio Kultur wird Deutschlandfunk Kultur, aus DRadio Wissen Deutschlandfunk Nova. Nur der Deutschlandfunk behält seinen Namen. KNA/Tsp
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