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Der Spieler schlüpft bei „The Last of Us“ 20 Jahre nach dem Ausbruch der Infektion in die Rolle von Joel.
© Promo

„The Last of Us“: Der Unterschied zwischen Hollywood-Kino und Playstation wird immer kleiner

"The Last of Us" ist das Konsolenspiel des Jahres. Und es beweist: Zombies sind einfach nicht tot zu kriegen.

In dem Hollywood-Streifen „World War Z“, der Ende Juni in die Kinos kommt, spielt Brad Pitt einen UN-Diplomaten, der versucht eine Invasion von Zombies zu bekämpfen. Wer sich vorher schon in die richtige Stimmung bringen will, kann sich an der Playstation 3 versuchen: an dem neuen Spiel „The Last of Us“, das Kritiker wegen seiner Inszenierung, Dramatik, Charaktertiefe und seines Plots schon jetzt für das Spiel des Jahres halten.

Sie leben, die Untoten, immer weiter. Worum geht es in dem Spiel? Ein parasitärer Pilz hat große Teile der Menschheit ausgelöscht. Die Befallenen streifen nun als infizierte Mutanten über den Planeten. Die Natur hat die verlassenen Städte zurückerobert, so dass die wenigen Überlebenden in Quarantänezonen unterkommen oder sich auf eigene Faust durch die Wildnis kämpfen müssen. Den Pilz gibt es tatsächlich: Die Pilzart Ophiocordyceps unilateralis wächst auf Ameisen und manipuliert deren Verhalten. In „The Last of Us“ verfallen ihm auch Menschen.

Der Spieler schlüpft 20 Jahre nach dem Ausbruch der Infektion in die Rolle von Joel, einem Schwarzmarkthändler, der illegale Ware in die Quarantänezone von Boston schmuggelt. Dort regiert das Militär mit eiserner Hand, um die Seuche von der restlichen Zivilisation fernzuhalten. Als Joel verspricht, das 14-jährige Waisenmädchen Ellie zu einer Gruppe von Überlebenden namens „Firefly“ zu eskortieren, beginnt eine erschreckende und faszinierende Reise durch die Vereinigten Staaten von Amerika.

Zombie-Gefühle an der Playstation

Die Geschichte von „The Last of Us“ führt Joel und Ellie 15 bis 20 Stunden lang durch eine postapokalyptische Welt, wie man sie aus den guten Genre-Filmen "28 Day Later" oder „I am Legend“ kennt, ebenfalls ein Hollywood-Blockbuster. Aus der Verfolgerperspektive marschiert man durch die verlassenen Straßenschluchten von Boston, erkundet die einstmals idyllische Kleinstadt Lincoln und erreicht das rund 600 Meilen entfernte Pittsburgh. „The Last of Us“ versteht sich dabei als knallhartes Überlebensspiel. Der Spieler verfügt über einen knappen Munitionsvorrat und keine regenerative Lebensenergie. Gefundene Objekte müssen zu improvisierten Waffen und Gegenständen kombiniert werden, wie Molotowcocktails, Rauchbomben und Heilmitteln. In den Kämpfen gegen zahlenmäßig überlegene Gegner greift man auf Pistolen, Gewehre und Schrotflinten sowie auf Äxte, Messer und Rohre als Nahkampfwaffen zurück. Dabei geizt das Spiel nicht mit Gewaltdarstellungen und Blut und gehört somit nur in die Hände von Erwachsenen.

Um zu überleben, muss geschlichen und das „Lauschen“-Feature eingesetzt werden, das die Position von menschlichen Gegnern oder von diversen Infizierten verrät. Die „Runner“ greifen meist in Rudeln an, „Stalker“ sind enorm schnell, „Clicker“ nehmen ihre Umgebung mittels Echo-Ortung wahr, und „Bloater“ sind die widerstandsfähigsten Gegner.

„The Last of Us“ ist ein klassisches Survivalspiel mit gruseligen Höhepunkten und einer dichten Atmosphäre, in dessen Vordergrund die Beziehung zwischen den beiden ungleichen Protagonisten steht. Während Joel einer der Überlebenden ist und die Welt vor der Pandemie kennt, ist Ellie nach der Katastrophe in einem Militärlager geboren. Aus einer Zweckgemeinschaft entwickelt sich eine Vater-Tochter-Beziehung.

Im Multiplayer-Modus des Spiels kann man gemeinsam mit anderen Teilnehmern online auf verschiedenen Karten seinen Überlebensinstinkt unter Beweis stellen. Zwei Teams kämpfen dabei in den Spielvarianten „Supply Raid“ um Vorräte und in „Survivor“ ums Überleben. „The Last of Us“ erzählt eine Geschichte über Menschen, deren Welt von einer modernen Seuche heimgesucht wird und sie vor die Herausforderung stellt, mit allen Mitteln zu überleben. Der Spieler sieht sich mit der harten Realität einer zerstörten Welt konfrontiert, in der alles verloren scheint. Das Entwicklerstudio Naughty Dog hat ein erwachsenes Endzeitdrama mit realistischer Grafik, düsterem Setting und beeindruckender Soundkulisse geschaffen, das den Überlebenskampf von zwei tiefgründigen Charakteren spielerisch überzeugend inszeniert. „The Last of Us“ ist eines der letzten großen Spiele dieser Konsolengeneration. Die Lücke zwischen Hollywood-Kino und Videospiel schließt sich.

„The Last of Us“, Sony Computer Entertainment, 59,95 Euro , ab 18 Jahren, PlayStation 3

Gina Dubiel

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