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Interessante Mischung: Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl, linkes Bild links) ermittelt in Münchens Porno-Szene.
© BR/Hagen Keller

Stau, Porno, Horror: Das erwartet die Zuschauer in der neuen "Tatort"-Saison

Die neue "Tatort"-Saison wird abwechslungsreich wie seit langem nicht mehr. Der Schwarzwald hat als neue Region Premiere, aber ohne Harald Schmidt.

Die neue „Tatort“-Saison verspricht abwechslungsreich zu werden. Einige Plots sind kurios, andere haben den gewohnt ernsthaften Hintergrund – wie beim „Tatort“ aus Wien (siehe Text rechts). Wenn es einen Preis für Selbstironie geben würde, sollte der SWR-„Tatort“ aus Stuttgart am 10. September unbedingt nominiert werden. Der Fall selbst – die Kommissare Lannert und Bootz (Richy Müller und Felix Klare) ermitteln zum Tod eines junges Mädchens – ist alles andere als komisch. Das Besondere sind jedoch die Umstände, unter denen die Ermittler ihrem Job nachgehen – im Stau. Warum ist Drehbuchautor Dietrich Brüggemann darauf nicht schon früher gekommen? Am 15. Oktober sind die Stuttgarter übrigens schon wieder an der Reihe, diesmal spielt der Krimi vor dem Hintergrund der RAF-Vergangenheit – die Nähe zum ehemaligen Hochsicherheitsgefängnis in Stuttgart-Stammheim passt ebenfalls.

Die Politik spielt zu Anfang der neuen Saison nicht nur fiktional eine bedeutende Rolle. Wegen des TV-Duells zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz gibt es am 3. September keinen neuen „Tatort“. Am Tag der Wahl zu einem neuen Bundestag – 24. September – wird traditionell auf eine „Tatort“-Premiere verzichtet. Zu dieser Regel gab es in den über 35 Jahren des TV-Formats nur drei Ausnahmen.

In Berlin führen mehrere Morde die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) in eine Kinderwunsch-Klinik.
In Berlin führen mehrere Morde die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) in eine Kinderwunsch-Klinik.
© rbb/Gordon Muehle

Am Sonntag nach der Wahl präsentiert der SWR das erste und einzige neue Team. Die Rollen der Schwarzwald-Ermittler Franziska Tobler und Friedemann Berg haben Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner übernommen. Harald Schmidt, der ihr Vorgesetzter werden sollte, hat seine Mitwirkung dagegen kurzfristig vor Drehbeginn der ersten Folge mit dem Titel „Goldbach“ abgesagt. Der Fall ist weniger prosaisch: Der Tod eines erschossenen Kindes muss aufgeklärt werden.

Serienmord in Berlin

Weniger bedrückend verspricht der Münchener-Fall „Hardcore“ zu werden. Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) müssen den Mörder eines Porno-Stars finden (8. Oktober). Passend zu Halloween heißt es im Grusel-„Tatort“ aus Frankfurt am 29. Oktober „Fürchte dich“. Fans von Edgar-Wallace-Filmen dürfen sich auf diesen Fall mit Wolfram Koch und Margarita Broich besonders freuen. Der nächste Berliner „Tatort“ mit Meret Becker als Kommissarin Nina Rubin und Mark Waschke als Robert Karow ist am 10. Dezember zu sehen. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, die Opfer haben eine äußerst skurrile Gemeinsamkeit: Sie alle sind die Produkte einer künstlichen Befruchtung in einer Kinderwunsch-Klinik am Wannsee. Die Publikumslieblinge aus Münster – Jan Josef Liefers als Professor Boerne und Axel Prahl als Kommissar Thiel – sind im November an der Reihe. Der Titel „Gott ist auch nur ein Mensch“ verspricht jenen Humor, für den die Zuschauer den Münster-„Tatort“ lieben.

Und Felix Klare ermittelt als Kommissar Bootz (Bild unten) in Stuttgart passenderweise im Stau.
Und Felix Klare ermittelt als Kommissar Bootz (Bild unten) in Stuttgart passenderweise im Stau.
© SWR/Andreas Schäfauer

Nicht jeder „Tatort“ trifft den Geschmack des Publikums. Devid Striesows Kommissar Jens Stellbrinck aus Saarbrücken erfüllte die Erwartungen nicht. Der Schauspieler hat nun seinen Ausstieg bekannt gegeben. Im vorletzten Einsatz Anfang 2018 geht es um einen Todesfall, in dem ein selbstfahrendes Auto eine zentrale Rolle spielt. Nach 57 Fällen hört zudem Andreas Hoppe alias Kommissar Mario Kopper als Partner von Lena Odenthal auf. Ein genaues Sendedatum für die Folge „Kopper“ gibt es noch nicht.

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