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Die Komikerin Hella von Sinnen, der Moderator Hugo Egon Balder (Mitte) und der Komiker Wigald Boning tranken und talkten.
© dpa

Ende einer Trinkshow: Abgesoffen

Tele 5 setzt "Der Klügere kippt nach" ab. Die Kombi aus Talk und Trinken hatte zu wenige Zuschauer. Die Drogenbeauftragte dürft sich freuen

Schluss mit dem lustigen Gelage: Tele-5-Geschäftsführer Kai Blasberg hat den Trink-Talk „Der Klügere kippt nach“, unter anderem mit Hugo Egon Balder und Désirée Nick, mit sofortiger Wirkung abgesetzt. „Bei einer solchen Entscheidung spielen sehr viele Gründe eine Rolle, die immer je nach Sichtweise strittig sein werden“, postete Blasberg auf Facebook. „Deswegen gehört die Erörterung dieser Gründe nicht hier hin.“
Die dritte Folge in der zweiten Staffel, in der alle Gäste sich nach Belieben zuprosten durften, hatte am vergangenen Montag nur noch 60 000 Zuschauer. Blasberg zeigte sich „froh, dass wir das gemacht und gezeigt haben, dass man mit Wonne und Pracht Unsinniges zelebrieren kann.“ Allerdings müsse er auch zugeben, dass „sogar mein Job an manchen Tagen keinen Spaß macht. Heute ist so ein Tag.“ Die erste Staffel, die im Frühjahr mit sechs Folgen lief, hatte zum Teil gute Quoten, stieß wegen des öffentlichen Alkoholkonsums aber auch auf Ablehnung.

Die Bundes-Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) hatte kritisiert, "diese gezielte Aufforderung zum Rauschtrinken ist für mich als Drogenbeauftragte und für Millionen von betroffenen Familienangehörigen ein absolutes No-Go“. Die Politikerin sagte, „Quote um jeden Preis? Wenn das die Zukunft des Fernsehens ist, dann sind wir bald nur noch von Sinnen“. Tele 5 hatte am Ostermontag auf Hamburgs Amüsiermeile St. Pauli den Live-Talk gestartet - mit Hella von Sinnen, Wigald Boning und Hugo Egon Balder. In der einstündigen Sendung tranken die Gäste jeweils zwei bis drei Gläser ihres „Stammgetränks“ - also Wein, Bier oder ein Wodka-Mischgetränk - ergänzt durch Eierlikör beim Thema Ostern oder Ouzo, als es um die Griechenland-Krise ging.

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