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Kahuna, die Spezialität des Pacifico
© Ulf Lippitz

(Nicht nur) koreanische Köstlichkeiten im Aufbau-Haus: Knackige Schärfe, spritzige Süße

Im Kreuzberger Pacifico gibt es Kimchibürger, Bibimbap und vor allem Kahuna mit Pulled Beef

Der Pazifik trennt zwei Kontinente, das „Pacifico“ am Moritzplatz höchstens zwei moderne FastFood-Ansätze. Mögen Sie lieber vegetarische oder fleischhaltige Gerichte? Diese Frage stellt die Bedienung als Erstes, wenn Gäste in den Imbiss mit den sehr sehr hohen Decken kommen. „Koreanisch“, sagt die junge Frau, sei die kulinarische Ausrichtung, also nicht multikulturell wie der Bezirk und der Trubel vor den riesigen Schaufenstern. An der Bushaltestelle des berüchtigten M29 (Fahrplan gleich Makulatur) tragen Menschen Jutebeutel und Kopftuch, man hört Englisch, Spanisch und Deutsch am Aufbau-Haus.

Süßkartoffelpommes mit Sake

Die Konzentration auf ein Land ist aber doch nicht so strikt, wie es sich zuerst anhört. Es gibt Kimchiburger, Bibimbap, Tacos mit knusprigen Entenscheiben und Misosauce, hausgemachte Süßkartoffelfritten und sogar einen Schluck Sake, wen danach gelüstet. Aber die Spezialität sind die Kahuna-Schüsseln. Dieses Wort stammt eigentlich aus Hawaii und steht mittlerweile stellvertretend für alles, was vermutlich von den Inseln kommen soll. Vom Burger bis hin zur Bowl, wie in diesem Fall.

Zwischen süß oder scharf können Gäste wählen, zwei Köche mit Bärten arbeiten in der Showküche dann an den Gerichten. Und sie tun das wirklich: Sehr ernsthaft schauen die Gesichter, das eine asiatisch, das andere europäisch, zu, wie Rindfleisch brutzelt, Gemüse geschnibbelt wird und in einem Topf landet. Um dieses konzentrierte Schaffensklima zu verstärken, hängen Metallgitter von der Decke, an ihnen sind Stableuchten befestigt, unter denen Kreative von heute sitzen: Menschen, die auf Smartphones starren.

Eine Offenbarung: das Seouler Allerlei

Basis des Kahuna ist eine halbe Schüssel Reis, darüber kommen Avocadocreme, Süßkartoffelwürfel, Mangoldblätter, Granatapfelkerne, Sojasprossen, Kürbisspalten – und auf Bitte eben das gewürzte Pulled Beef. Gegensätze von knackiger Schärfe und spritziger Süße machen aus diesem Seouler Allerlei eine kleine Offenbarung (6,80 Euro ohne, 9,80 Euro mit Fleisch). Wenn man alles durcheinanderschaufelt wie ein Hochleistungsmischer hat man einen braun-grünen Brei mit roten, dunkelgrünen und orangenen Klecksen. Und wartet einfach auf den nächsten M29, der irgendwann kommen wird.

Adresse  Oranienstraße 147, 10969 Berlin-Kreuzberg

Im Netz  pacifico-berlin.com

Geöffnet  Mo–Do 12–24 Uhr, Fr–Sa 12–offenes Ende

Interessanter Nachbar  Angry Chicken, Oranienstraße 16

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