Extrembergsteiger Ueli Steck: „Ich habe erlebt, wie einer in der Höhe verreckt“
Das Hochgeschwindigkeitsklettern war seine Paradedisziplin, nun ist Ueli Steck im Himalaya verunglückt. Im Jahr 2015 sprach er mit uns über den Tod.
Ueli Steck galt als einer der besten Extrembergsteiger der Welt. Seine Paradedisziplin war das Hochgeschwindigkeitsklettern, etwa an der Eiger-Nordwand stellte er mehrere Rekorde auf. Im Himalaya machte er 2013 mit der ersten Solo-Begehung der Annapurna-Südwand Furore, dem „gewagtesten Gipfelsturm aller Zeiten“ („Tagesanzeiger“). Nun ist er im Himalaya zu Tode gestürzt. Dieses Interview mit Steck stammt aus dem Jahr 2015.
Herr Steck, Sie standen 2013 am Fuß der Annapurna, einem der mächtigsten Berge im Himalaya, und Ihr Kletterpartner Don Bowie sagte, dass er nicht mitkommen wolle. Was haben Sie da gedacht?
Ich war wie vor den Kopf gestoßen, ratlos. Wir hatten uns zusammen wochenlang vorbereitet.
Sie wollten mit Bowie die Südwand durchsteigen. Hat Ihr Partner Ihnen seinen Entschluss erklärt?
Nun, Sie müssen sich das so vorstellen: Wenn Sie im Basislager in einiger Entfernung von der Wand an die Aufgaben denken, sagen Sie sich, das machen wir jetzt, geht schon. Dann wirklich einzusteigen braucht schon mehr Überwindung.
Die Südwand ragt 3200 Meter hinauf. Reinhold Messner erinnert sich ihrer „mit Grauen“.
Wir hatten diskutiert, dass wir den unteren Wandteil ohne Sicherung klettern wollten. Wenn wir da schon begonnen hätten, einander mit dem Seil abzusichern, hätten wir Tage gebraucht, bevor wir bei dem wirklich schwierigen Felsband angekommen wären. Wir wären fix und fertig gewesen. Don wurde das zu viel. Es brauchte auch Mut, in dieser Situation zu sagen: nein.
Dachten Sie daran aufzugeben?
Ich wusste nur, dass ich die Krise kriegen würde, die nächsten drei Tage bei schönstem Wetter im Basislager zu sitzen. Aber die Annapurna allein zu machen, das fiel mir auch nicht ein. Das kann man sich eigentlich nicht vornehmen. Also sagte ich mir, ich gehe und sehe mal, wie weit ich allein komme. Als Solokletterer habe ich diese Möglichkeit.
Man steigt doch nicht in diese lebensgefährliche Wand, um mal zu gucken.
Das muss ich erklären. Das mache ich immer, damit ich mir keinen Druck erzeuge. Wenn ich in die Eiger-Nordwand gehe …
… Ihr Heimatrevier und eine der tückischsten Alpenwände …
… dann lasse ich mir bis zum Schluss offen, ob ich es tue oder nicht. Wenn ich auf dem Weg von der Bahnstation Kleine Scheidegg zum Zugang merke, dass es mir an dem Tag nicht in den Kram passt, trinke ich einen Kaffee und gehe wieder ins Tal. Beim Einstieg hängt viel vom Gefühl ab. Ich muss nicht auf den Berg.
Der amerikanische Schriftsteller James Salter hat einmal beschrieben, wie es am Fuß einer Felswand für einen Kletterer ist: „Er vergaß, was er tun sollte, mühte sich blind, verzweifelt. Seine Finger schmerzten. Resignation lag schwer auf seiner Brust.“ Kennen Sie diese Mutlosigkeit des Anfangs?
Nein. Wenn ich mal anfange, bin ich in meinem Element. Schwierig ist das Losgehen selbst. Aber vom ersten Griff an freue ich mich.
Salter meinte, wenn der Kletterer über die Bäume hinausgelangt ist und die Stille erreicht hat, sei der Berg bereit, „seine Geheimnisse preiszugeben“. Ist das so?
Du malst dir aus, wo man durchklettern kann, wo der Weg langführen müsste, wo die Linie ist, der du folgst. Das ist das Magische, herauszufinden, ob es da oben wirklich so ist, wie du gemeint hast. Warum die Linie an einer Stelle nur in eine bestimmte Richtung weiterziehen kann, dafür gibt es oft keine logische Erklärung. Ich gebe mir Kommandos.
Sie reden mit sich selbst?
Ich sehe mich von außen. Das macht es einfacher. Denn man weiß es ja immer besser als der andere, der für sich entscheiden soll. Ich entscheide für den Ueli Steck. Ich sehe mich klettern, in meinen Gedanken schwebe ich über mir wie eine Drohne, die Befehle gibt. Du bist ja allein, und du brauchst jemanden für deine Angst. Also konstruierst du dir diese Person. Obschon der vielleicht nichts macht. Aber er nimmt dir die Einsamkeit. Und wenn irgendwas nicht funktioniert, kannst du es auf ihn schieben. Ich entdeckte diesen Zug an mir 2004 zum ersten Mal, als ich „free solo“, also allein und ohne Seilsicherung, die extrem schwierige Excalibur-Route in den Schweizer Wendenstöcken geklettert bin.
Diese Felswand probten Sie wie ein Konzert. Jede Bewegung hatten Sie sich zurechtgelegt.
Da wusste ich noch nicht, wie ich auf diese Anspannung reagieren würde. Mit mir selbst zu reden, ist zu einem Mechanismus geworden. Allerdings, im Eis muss ich hören, welches Geräusch die Steigeisen an meinen Füßen machen. Bei "Plunk" weiß ich, dass das Eis gut und weich ist und mich trägt. "Ting-ting-ting" ist nicht so gut, da muss ich aufpassen.
Die Eiger-Nordwand gilt mit ihren 1800 Metern als eine der höchsten, steilsten und gefährlichsten Wände der Alpen. Sie sind da 2007 in weniger als drei Stunden hinauf. Wieso schaffen Sie in so kurzer Zeit, wofür andere Kletterer Tage benötigen?
Auch die Erstbegeher waren fit. Aber sie trugen schwere, lederne Nagelschuhe und Wollpullover, die sich mit Feuchtigkeit vollsogen und noch schwerer wurden. Anderl Heckmair schleppte einen Rucksack, der bestimmt 30 Kilo wog. Wenn ich heute in die Wand einsteige, nehme ich keinen Rucksack mit. Dass ich in 2:47 Stunden den Gipfel erreiche und Dani Arnold sogar in 2:28 Stunden, ist längst nicht das Ende. Ich bin überzeugt, der Aufstieg durch die Eiger-Nordwand ist unter zwei Stunden möglich.
"Ich bin eigentlich ein Weichei"
Sie scheinen die Berge nicht sonderlich zu mögen, so eilig, wie Sie es haben?
Zeit war schon immer ein Thema beim Bergsteigen. Von jeher heißt es, dass man möglichst schnell auf den Gipfel kommen müsse, um Reserven für den Abstieg zu haben. Bei der Eiger-Nordwand kommt hinzu, dass sich das Gestein mit der einfallenden Sonne am Nachmittag erwärmt und kleine Geschosse durch die Wand fegen. Für mich wurde es faszinierend, noch mehr Tempo zu machen. Dadurch wurde mir der Berg nie langweilig.
Man nennt Sie in Anspielung auf Ihren Kletterstil „swiss machine“, das Schweizer Uhrwerk.
Hach, ja. Geschwätz. Ich bin eigentlich ein Weichei. Es wird schwer für mich, wenn der Spaß in Kälte und Nässe abhanden kommt. Wenn ich trainiere, kann ich mich quälen, aber nicht am Berg, da muss es gehen. Vergangene Nacht habe ich wieder auf 4500 Metern geschlafen, in einem Klimazelt bei mir zu Hause, in dem ich solche Höhen mit einem Generator simulieren kann. Sehr effektiv zum Aufbau roter Blutkörper. Im Himalaya gewöhnt sich mein Köper dadurch schneller an die extreme Höhe. Außerdem absolviere ich Läufe über die Ultradistanz, 60, 80 Kilometer und mehr. Mein Gefühl ist, dadurch etwas lernen und fürs Bergsteigen adaptieren zu können. Beim Bergsteigen ist das Leistungsniveau eigentlich bescheiden.
Wirklich?
Lächerlich, ja. Verglichen mit der Leistungsdichte im Hochleistungssport, wo Millisekunden entscheiden. Kilian Jornet, ein spanischer Ausdauersportler, ist das Matterhorn in 1:56 Stunden hochgelaufen. O. k., auf einer technisch weniger anspruchsvollen Route. Doch ich orientiere mich ein bisschen an seiner Leistungsfähigkeit, die 1277 Höhenmeter in der Stunde betrug. Am Eiger bin ich im Moment fähig, zwischen 500 und 600 Höhenmeter in der Stunde zu machen. Jornet, der vom Laufsport ins Klettern drängt, hat am Mont Blanc in technischem Gelände immerhin 370 Höhenmeter geschafft. Im Gegensatz dazu wäre ich niemals fähig, Jornets Laufleistung zu erbringen.
Den Mittelweg hat man noch nicht gefunden, ich denke, dass er bei 800 Höhenmetern liegen dürfte. Das geht natürlich nur, wenn man sich nicht mit Sicherungstechniken aufhält. Mein Griff ist der sicherste Halt, sage ich. Dieses Selbstvertrauen muss man sich erarbeiten.
Sie wollen besser sein, ist es das, was Sie antreibt?
Klar. Allerdings, man muss auch aufpassen mit dem Ego. All diese Rekorde werden gebrochen. Man kann mal der Schnellste sein. Doch irgendwann ist es vorbei. Sicher, nur wenige würden wie ich auf Ausrüstung verzichten, die bei einem Wetterumschwung schützt. Erhard Loretan hat mich in dieser Hinsicht stark beeinflusst. Er war in den achtziger und neunziger Jahren Teil der französischen Szene, die dem Grundsatz „leicht und schnell“ folgte. Er hat angefangen, nachts unterwegs zu sein. Denn wenn man tagsüber ruht, braucht man kein Zelt, keinen Schlafsack, man friert nicht und erholt sich trotzdem. Super simpel. Auf die Idee muss man kommen.
Was muss ein Berg an sich haben, um Ihr Interesse zu wecken?
Er muss mächtig ausschauen, was Großes sein. Die Annapurna ist eigentlich kein schöner Berg.
Zwei gescheiterte Versuche zuvor hätten Ihnen eine Warnung sein können. Das erste Mal stürzten Sie ab. Beim zweiten Mal eilten Sie einer anderen Seilschaft zu Hilfe. Der Spanier Inaki Ochoa, der bereits zwölf Achttausender bestiegen hatte, starb, nachdem Sie ihn erreicht hatten. Schreckt das nicht ab?
Doch. Nach 2008 habe ich gesagt, dieser Scheißberg, das ist nicht gut. Ich hatte eine Blockade. Wenn Sie miterleben, wie ein Mensch in der Höhe stirbt, wie er jämmerlich verreckt, dann haben Sie erst mal genug. So würde ich nicht sterben wollen. Es brauchte fünf Jahre, um die Fehler zu analysieren und wieder zurückzukehren.
Schließlich ist um Ihre Annapurna-Besteigung eine Kontroverse entbrannt. Sie können nicht beweisen, dass Sie oben waren.
Mir war schon beim Abstieg klar, das würde eine Diskussion geben. Die Erfahrung und das Erlebte kann mir niemand mehr nehmen. Das ist viel wert.
Rekorde sind nie privat.
Richtig. Ich habe mich auch gefragt, ob ich lieber hätte verschweigen sollen, was ich geschafft hatte. Was daraus gemacht wird in Kommentaren und Artikeln, das tut mir weh. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich kein Gipfelfoto habe, dass mir die Kamera von einer Lawine aus der Hand geschleudert wurde. Nun werde ich dafür hart angegangen. Dabei gibt es beim Bergsteigen vieles, das nie bewiesen worden ist und auch gar nicht bewiesen werden kann. Man ist auf das Wort des Bergsteigers angewiesen. Das müssen wir akzeptieren. Dich selbst kannst du nicht betrügen.
Man wirft Ihnen Schwindel vor, weil Sie Fixseile einer vorausgegangenen Expedition in Ihrem Bericht nicht erwähnt haben. Auch, dass Sie den Gipfelerfolg bei einem ersten Gespräch über Funk für sich behalten haben. Das Licht Ihrer Stirnlampe sei in der Nacht vom Tal aus nicht zu sehen gewesen. Schließlich sollen Sie versäumt haben, Ihre GPS- Uhr zur Dokumentation benutzt zu haben.
"In meinen Träumen fiel ich immer wieder aus der Wand"
Ja, das mit der Uhr war ein Fehler, zu wenig professionell, das akzeptiere ich. Es war in dem Moment nicht relevant. Wenn ich kurz gestoppt habe, wurde es sofort bitterkalt. Das war das Einzige, was mich beschäftigte. Die Fixseile konnte ich nicht sehen, weil ich unterhalb von ihnen nach links in eine andere Rinne gewechselt bin. Kurz nach mir haben zwei Bergsteiger die Wand ebenfalls gemacht. Und wir haben uns später über Details unterhalten. Wenn ich denen Schmarren erzählt hätte, wäre das rausgekommen.
Zwei andere Leute aus dem Lager haben unabhängig voneinander bestätigt, mich in der Nacht gesehen zu haben. Man kann natürlich fragen, warum erst drei Monate später. Andererseits hat sie niemand vorher gefragt. Und dass ich nicht sofort nach dem Gipfel eine SMS-Nachricht verschickt habe, liegt wohl an meinem Wesen, das, sagen wir, nicht das kommunikativste ist. Ich dachte, dass ich es Don Bowie und den anderen auch unten sagen kann.
Reinhold Messner glaubt Ihnen. Erleichtert?
Sicher, das ist wichtig für mich, dass Leute auf meiner Seite stehen. Ich kann Ihnen sagen, nach meiner Solo-Tour war ich am Ende. Als ich ins Camp zurückkam, fiel ich in meinen Träumen immer wieder aus der Wand, der reinste Horror. Meine Fähigkeiten, mit dem Risiko umzugehen, waren erschöpft.
Sie meinen, der Berg stellte Sie vor eine Aufgabe, von der Sie nicht geahnt hatten, dass sie auf Sie zukommen würde?
Genau. Ich war bereit, dabei draufzugehen. Und es machte mir nichts aus. Das ist ein Stopp-Signal, das darf nicht passieren, obschon ich weiß, und das ist das Gefährliche, dass man beim Überschreiten dieser Grenze eine enorme Leistungsfähigkeit entwickelt. Es wäre dumm und saugefährlich zu glauben, ich hätte eine Methode entdeckt. Das würde ich nicht überleben.
Haben Sie deshalb gesagt, sich an der Annapurna „jenseits der roten Linie“ bewegt zu haben?
Technisch betrachtet ist die Südwand nicht schwer. Eine Eislinie führt bis ganz hinauf, beinahe senkrecht. Deshalb dachte ich, das funktioniert. Dass ich umkommen könnte, war nicht Teil meiner Vorstellung. Ich hatte bis dahin immer alles unter Kontrolle gehabt. Aber in der Annapurna hätte mich eine Lawine beinahe aus der Wand gewaschen. Ich krallte mich an meine Eispickel, und sie hielten mich. Da realisierte ich, in welche Situation ich mich hineinmanövriert hatte. Von da an gab es nichts mehr, nichts außerhalb der Wand, was noch Bedeutung für mich gehabt hätte. Ich hatte alles aufgegeben. Für mich ist es nicht einfach, damit umzugehen. Und ich fürchte, dass ich beim nächsten Mal in einer solchen Situation viel leichter wieder alles aufgeben könnte.
Am Shishi Pagma waren Sie im vergangenen Jahr zu fünft unterwegs, als sich knapp unterhalb des Gipfels eine Lawine löste und Ihre Gefährten mitriss.
Es war so doof. Ich war da eigentlich in den Ferien mit meiner Frau. Sie ist nicht mitgegangen, als wir anderen einfach nur eine schöne Tour unternehmen wollten. Plötzlich starben zwei Leute dabei. Wir waren 16 Stunden unterwegs gewesen. Wir hätten den Gipfel in 8013 Metern an einem Tag geschafft. Bis kurz unterhalb hatte ich gespurt, machte eine Verschnaufpause, trank etwas, während die anderen an mir vorüber bergauf zogen. In dem Moment löste sich der Schnee. Hätte ich nur einen Meter weiter links gestanden, wäre ich auch ohne Halt gewesen. Andrea, der fünf Meter unterhalb von mir war, hat’s erwischt, der ist weg. Wir wussten, dass wir uns an einem Limit bewegten, dass es heikel war, nicht in dem Sinn jedoch, dass wir mit so etwas gerechnet hätten. Ich hatte nur Glück.
Sie kennen die Formulierung des französischen Annapurna-Pioniers Lionel Terray von der „Eroberung des Nutzlosen“. Er hielt das, was Sie tun, für unverantwortlich und schizophren.
Ist es ja auch. Es gibt Momente, in denen ich mir ein anderes Leben wünschte. Es bringt niemandem etwas, mich selbst ständiger Gefahr auszusetzen. Ich weiß das. Wie sähe die Haltung aus, die mir erlauben würde, darüberzustehen? Vielleicht ist einen Schritt zurückzumachen auch ein Fortschritt. Die Menschen begegnen mir mit der Erwartung, ich könnte auf jeden Achttausender wie auf die Annapurna in 28 Stunden. Daran nicht zugrunde zu gehen, ist nicht einfach. Jeder, der mich trifft, fragt als Erstes: Wie schnell warst du? Ich muss lernen, die Freude nicht zu verlieren, nur weil ich nicht in fünf Stunden einen Gipfel erreiche, wie ich es könnte.
Gibt es ein Ritual, mit dem Sie sich für eine Tour von Ihrer Frau verabschieden?
Wir sagen, glaube ich: Pass auf. Wenn es zu emotional würde, wäre ich verunsichert. Man muss beim Klettern emotionslos handeln können. Deshalb haben meine Frau und ich auch keine Kinder. Das wäre unverantwortlich.
Als Sie 2013 sehr früh im Jahr am Mount Everest waren, sind Ihnen Emotionen in die Quere gekommen. Es kam zu einem Konflikt mit den Sherpas.
Wer sich damals an der Lhotse-Flanke falsch verhalten hat, ob mein Kletterpartner Simone Moro und ich Eis losgetreten haben, wie behauptet wurde, ist im Nachhinein nicht so wichtig.
Sie, zwei enorm leistungsfähige, schnelle Kletterer, rennen die Wand hinauf und stören die Bauarbeiter des Everest-Tourismus, die die Routen für die anbrechende Saison mit Fixseilen präparieren.
Die hätten sich durch uns nicht gestört fühlen müssen. Wir hatten beim Aufstieg eine verbale Auseinandersetzung. Ich bot an, die Fixseile montieren zu helfen. Der Sirdar, der Sherpa-Chef, war offensichtlich in seinem Ego verletzt. Was dann bei unserer Rückkehr im Lager II passierte, das hat mein Grundvertrauen in die Menschen zerstört.
Ein Stein flog durch Ihre Zeltwand, Sie wurden angegriffen von einem Mob.
Es ging um Leben und Tod. Dass Leute so schnell jede Hemmung verlieren können, hätte ich nie gedacht. Ich kannte die zum Teil. Wir hatten Kaffee mit einigen der Sherpas getrunken. Da habe ich begriffen: Ich weiß nicht, was der Mensch denkt. Ich habe Mühe, Menschen zu vertrauen. Das werde ich auch nicht mehr aufbauen können.
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