„Verletzungen sehr ungewöhnlich für Selbstmord“: Gutachter zweifelt an Suizid des US-Millionärs Epstein
Hat sich der Sexualtäter Epstein in seiner Zelle erhängt? Der Bruder des Millionärs beauftragte einen Gutachter, der nun der offiziellen Version widerspricht.
Ein gerichtsmedizinischer Gutachter hat angezweifelt, das der US-Millionärs Jeffrey Epstein Suizid begangen habe. Die Beweise deuteten eher darauf hin, dass der Investmentbanker in seiner Gefängniszelle ermordet worden sei, sagte der von Epsteins Bruder engagierte Gutachter dem Sender Fox News.
Damit widersprach Michael Baden dem offiziellen Befund der Behörden, wonach Epstein sich im August in einem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis erhängt habe.
Epsteins Verletzungen deuteten auf einen Tod durch Erwürgen hin, sagte der frühere New Yorker Gerichtsmediziner, der bei der Autopsie anwesend war. Mehrere Brüche in Epsteins Hals, insbesondere des Zungenbeins und des Schildknorpels, seien "sehr ungewöhnlich für Selbstmord".
Epstein hatte im August nach Angaben der New Yorker Gerichtsmedizin Suizid in seiner Gefängniszelle begangen. Er war in den USA wegen verschiedener Sexualverbrechen angeklagt. Bei einer Verurteilung hätten dem US-Millionär bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Epsteins Anwälte und dessen Bruder zweifeln den Befund der Gerichtsmedizin an.
Gerichtsmedizin widerspricht
Die Chefin der New Yorker Gerichtsmedizin, Barbara Sampson, blieb am Mittwoch bei ihrer Einschätzung. Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei "gründlich und vollständig" gewesen, erklärte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt keinen Grund für eine zweite medizinische Untersuchung durch unsere Behörde."
Der 66-jährige Epstein hatte gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten, unter anderem zum britischen Prinzen Andrew und US-Präsident Donald Trump. Er soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Eine Reihe von Frauen in den USA erhebt schwere Vorwürfe, denenzufolge Epstein sie auch an Freunde und Bekannte als "Sexsklaven" weiter vermittelt habe.
Direkt nach seinem Tod wurden bereits Zweifel an einem Suizid laut. So wurde spekuliert, er sei ermordet worden, damit er keine kompromittierenden Informationen über einige seiner prominenten Bekannten preisgeben konnte. (AFP)
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