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Festivalbesucher tanzen auf einer mit leuchtenden Ballonen geschmückten Bühne auf dem Gelände des Fusion-Festival 2019.
© Christian Charisius/dpa

28-Jähriger tot aufgefunden: Fusion-Festival für Gedenkminuten unterbrochen

Am Sonntagnachmittag wurde auf dem Fusion-Festival ein 28-Jähriger tot in seinem Zelt gefunden. Dafür wurde das Festival-Programm unterbrochen.

Das Fusion-Festival im mecklenburgischen Lärz ist am Sonntagabend im Gedenken an einen verstorbenen Besucher für 15 Minuten unterbrochen worden. Um 17 Uhr hätte es eine Unterbrechung des Programms gegeben, um inne zu halten. „Wir sind traurig und niedergeschlagen. In Gedanken sind wir bei den Angehörigen“, teilte der Veranstalter des Festival, Kulturkosmos, mit.

Auf dem Gelände war am Sonntagnachmittag ein 28-Jähriger tot aufgefunden worden. Der Mann aus Mainz habe in einem Zelt gelegen, teilte die Polizei mit. Rettungskräfte und ein Notarzt hätten nur noch den Tod feststellen können. Die Todesursache sei noch unklar, es gebe aber keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Abgesehen von dem tragischen Zwischenfall blieb es am Sonntag wie schon an den Vortagen ruhig, teilte die Polizei am Montagmorgen mit. An der mobilen Wache außerhalb des Festivalgeländes wurden eine Körperverletzung und ein Diebstahl angezeigt. Außerdem wurden Substanzen sichergestellt, bei denen es sich laut derzeitigen Polizeierkenntnissen um Betäubungsmittel handelte.

Rund um die Abreise gab es am Sonntag wie schon bei der Anreise Verkehrskontrollen. Dabei wurden 51 Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gestellt. 39 Personen fuhren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Zu der Gesamtbilanz wollte sich die Polizei Neubrandenburg im Laufe der Woche äußern. Das Musik- und Kulturfestival fand seit vergangenem Mittwoch auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz statt – wie schon in den vergangenen 22 Jahren. Mit 70.000 Zuschauern gehört die Fusion zu den größten Musikveranstaltungen in Deutschland.

In diesem Jahr hatte das Festival allerdings lange auf der Kippe gestanden. Die Polizei hatte angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen für das in der links-alternativen Szene beliebte Festival in diesem Jahr deutlich verschärfen zu wollen. Zwischenzeitlich war sogar vom Einsatz von Wasserwerfern und Räumpanzern die Rede. Konkrete Forderungen gab es nach "anlasslosen Streifen" und einer mobilen Wache auf dem Festivalgelände. Am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss: Der Veranstalter „Kulturkosmos“ aus Berlin legte ein überarbeitetes Sicherheitskonzept vor, die Polizei errichtete ihre mobile Wache in unmittelbarer Nähe des Geländes.

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