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Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman bei seiner Überstellung in die USA.
© AFP
Update

Prozess gegen mexikanischen Drogenhändler: Drogenboss „El Chapo“ muss lebenslang ins Gefängnis

Der mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán muss lebenslang ins Gefängnis. Dieses Strafmaß verkündete ein Gericht in New York am Mittwoch.

Der mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán muss lebenslang ins Gefängnis. Dieses Strafmaß verkündete Richter Brian Cogan am Mittwoch in New York. In einem der größten Prozesse zu Drogenkriminalität in der Geschichte der USA hatte eine Jury „El Chapo“ im Februar in allen zehn Anklagepunkten für schuldig befunden.

Außerdem forderte das Gericht „El Chapo“ auf, eine Summe von 12,6 Milliarden Dollar (etwa 11,2 Milliarden Euro) zu zahlen. Dies sei eine „konservative Schätzung“ der Summe, die Guzmán aus der Drogenkriminalität eingenommen habe, hatte die Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt.

In einem der größten Prozesse zu Drogenkriminalität in der Geschichte der USA hatte eine Jury „El Chapo“ vor fünf Monaten in allen zehn Anklagepunkten für schuldig befunden - unter anderem wegen Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, Herstellung und internationaler Verbreitung der Drogen Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana sowie wegen Geldwäsche und Gebrauchs von Schusswaffen. Die US-Regierung hatte den Schuldspruch als großen Erfolg gefeiert und weiter hartes Vorgehen gegen Schmugglerkartelle angekündigt.

Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen. Guzmáns Verteidiger hatten bis zuletzt erfolglos versucht, den Prozess neu aufrollen zu lassen. Die nach Bundesgesetz zulässige Todesstrafe war nach einer Einigung zwischen den USA und Mexiko, von wo aus Guzmán nach seiner Festnahme ausgeliefert worden war, ausgeschlossen. Der Ex-Drogenboss war 25 Jahre lang Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells. Experten zufolge ist dessen Einfluss aber auch ohne Guzmán ungebrochen.

Guzmán, der wegen seiner Körpergröße von 1,64 Meter den Spitznamen „El Chapo“ („der Kurze“) trägt, ist derzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis in New Yorks Stadtteil Manhattan eingesperrt. In Mexiko gelang es dem Ex-Drogenboss bereits zwei Mal, aus dem Gefängnis auszubrechen: 2001 entkam er in einem Wäschekorb und 2015 durch einen Tunnel, den Komplizen bis unter seine Zelle gegraben hatten. Es gilt als wahrscheinlich, dass Guzmán nun in ein Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado verlegt wird. (dpa)

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